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IDPD 2024

International Day of people with disabilities 2024
(c) Ideogram.ai

Der 03. Dezember ist der weltweite Tag der Menschen mit Einschränkungen aller Art. Menschen mit Behinderungen werden heutzutage vielfach gut gesellschaftlich integriert und unterstützt. Bei genauerer Betrachtung sind sie aber oft noch gegenüber nicht behinderten Menschen deutlich benachteiligt. Es gibt noch viel zu tun. Hier rede ich von Menschen mit sichtbaren Behinderungen. Allerdings gibt es noch mehr Menschen mit unsichtbaren Behinderungen, die größtenteils gar nicht wahrgenommen oder nicht ernst genommen werden. Am Tag der Menschen mit Behinderungen möchte ich hier Eurer Bewusstsein schärfen.

Internationaler Tag der Behinderten

Der 03. Dezember ist der Internationale Tag der Behinderten auf der ganzen Welt. Dieser Tag wurde 1981 von den Vereinten Nationen - kurz UNO - ins Leben gerufen, um den Alltag behinderter Menschen zu verbessern und auf die Bedürfnisse behinderter Menschen in unserer Gesellschaft aufmerksam zu machen. Mittlerweile wurde der Name dieses Gedenk- und Aktionstages harmonisiert, um betroffene Menschen mit der ursprünglichen Bezeichnung nicht auf ihre Behinderung zu beschränken. Heute sprechen wir vom 'Tag der Menschen mit Behinderungen'.

 

Im Sport haben sich die Paralympics für Zivilisten und die Invictus Games für Angehörige des Militärs erfolgreich etabliert. Allerdings erhalten sie für ihr starkes Statement bei weitem nicht die mediale Aufmerksamkeit der Olympischen Spiele.


Probleme körperlich behinderte Menschen im Alltag

Obwohl man in den vergangenen Jahrzehnten und Jahren immer weiter öffentliche Einrichtungen, öffentliche Verkehrsmittel und öffentliche Plätze behindertengerechter umgestaltet hat, gibt es immer noch viele Situationen für körperlich behinderte Menschen, die für sie sehr unangenehm bis unmöglich zu bewältigen sind. Zu körperlich behinderten Menschen zähle ich jetzt nicht nur Menschen im Rollstuhl, auf Krücken, mit fehlenden Gliedmaßen, etc., sondern auch alte, gebrechliche Menschen, weil sie ebenfalls noch in vielen Situationen im öffentlichen Alltag massive Probleme haben. Körperliche Behinderungen sind in den meisten Fällen nach außen erkennbar und sichtbar.

 

Auch am Arbeitsplatz werden Menschen mit Behinderungen heute besser integriert als früher. In den Achtziger Jahren lebte Ralf in meiner Siedlung, in der ich aufwuchs. Ralf war ein leidenschaftlicher Skifahrer. Eines Tages hatte er einen schweren Skiunfall, der ihn in den Rollstuhl schickte. Obwohl Ralf sehr intelligent war und eine wirklich schnelle Aufassungsgabe hatte, landete er nach der Schule in einer Behindertenwerkstatt und wurde nur sehr schlecht, im Vergleich zu Menschen ohne Behinderung in vergleichbarer Position, bezahlt. Sein Weg in die dauerhafte Sozialhilfe war damit vorprogrammiert. 

 

Stella ist eine langjährige Freundin von mir, die eine deutliche Gehbehinderung wegen eines krummen Beines hat. Treppensteigen geht bei ihr nur sehr langsam. Wenn ein Bürgersteig zu hoch ist, braucht sie die Hilfe anderer Menschen, um dieses Hindernis zu überwinden. Stella ist aber auch eine ehrgeizige Kämpfernatur. Sie lässt sich nicht unterkriegen. Sie hatte schon einige hässliche Unfälle gehabt, weil sie keine Hilfe in bestimmten Situationen hatte, es aber trotzdem versucht hat. Stella hat einen Büroarbeitsplatz bei der Stadtverwaltung, ist dort voll integriert und sehr respektiert mit gleicher Bezahlung wie ihre Koleginnen und Kollegen.

 

Es gibt immer noch zu viele Stellen in Städten, die für Menschen mit körperlicher Behinderung ein fast unüberwindbares Hindernis darstellen, aber es wird leider viel zu langsam und zu wenig etwas dagenen getan. An einer unterirdischen U-Bahn-Station war über mehrere Monate lang der Aufzug kaputt, ohne dass es zu einer Reperatur gekommen war. Es gab dazu nur eine Lautsprecheransage, dass Menschen im Rollstuhl, o. ä, bitte eine Station weiter fahren sollten, um dann zu besagter Station zurück zu laufen. Das waren dann auch gute 500 Meter in die eine Richtung. Für einen gehbehinderten oder sehr alten Menschen ist das ein ordentliches Stück körperliche Arbeit.  

 

In solchen Fällen frage ich mich,

  • ob die Stadt vor lauter quantitativem Handlungsbedarf die Übersicht verloren hat?
  • ein personeller Engpass besteht, wo die Stadt nicht mehr hinterher kommt?
  • oder man anderen Dingen den Vorrang einräumt und die behindertengerechte Ausgestaltung des öffentlichen Raumes der Stadt absichtlich vernachlässigt, weil sich die betroffenen Menschen nur dagegen wehren können, wenn sie Geld für einen guten Anwalt haben, hinter ihnen eine starke, öffentliche Vereinigung steht oder sie öffentlichen Einfluss haben?

Ich glaube, wenn sich interessenvertredende Verbände von Senioren und Menschen mit Behinderungen hier deutlicher und häufiger in der Öffentlichkeit gegenüber der Städte zu Wort melden täten, könnten sie schon einiges schneller verbessern.

Internationaler Tag der Behinderten 2024
(c) Ideogram.ai

Probleme von Menschen mit geistigen Behinderungen

Geistige Behinderungen sind auf den ersten Blick allgemein nicht sichtbar. Normalerweise muss man dazu einen Menschen in Aktion erleben und sich mit diesem Menschen aktiv auseinandersetzen, um zu bemerken, dass dieser Mensch ein Problem hat. Durch eine geistige Behinderung kann die Auffassungsgabe und das Verhalten eines Menschen mehr oder minder eingeschränkt oder verändert sein. Dies kann sich auch auf körperliche Anzeichen ausweiten. Eine bekannte Mischform aus einer körperlichen und geistigen Behinderung ist das Down Syndrom aka Trisomie 21. Aber gerade Menschen mit Down Syndrom sind auf ihre Weise zu außergewöhnlichen Leistungen in der Lage. Nur weil ein Mensch behindert ist, sollte man diesen nicht gleich unterschätzen. Stephen Hawking war körperlich schwerbehindert, aber einer der besten und intelligentesten Wissnschaftler der Neuzeit. Denke immer an den alten Satz: "Menschen, die etwas wollen, finden Wege."

 

Auch hier hat es sich eingebürgert, im Zweifelsfall lieber von "Menschen mit Lernstörungen bzw. intellektuellen Beeinträchtigungen" zu sprechen, anstatt von "Menschen mit geistiger Behinderung" zu sprechen. 

 

Je nach Grad der Beeinträchtigung kann sich ein Mensch mit einer körperlichen und geistigen Behinderung mehr oder weniger gut im Alltag zurech finden. Ab einem bestimmten Grad der Behinderung ist bestenfalls eine Begleitperson oder ein Begleittier für diesen Menschen vorhanden. Andernfalls hätte dieser Mensch massive Schwierigkeiten, sich im Alltag zu bewegen oder müsste zu Hause bzw. in einem Pflegeheim bleiben.

 

Soziale Kontakte zu haben oder neue Kontakte zu finden ist für Menschen gerade mit fortgschrittenen Einschränkungen oft sehr schwer, wenn es sich nicht um Menschen außerhalb der eigenen Familie oder Menschen ohne gleiche oder ähnliche Einschränkungen handelt.

Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen 2024
(c) Ideogram.ai

Probleme von Menschen mit nicht sichtbaren Behinderungen

Nicht sichtbare Behinderungen bzw. Beeinträchtigungen können ebenfalls sehr verschiedenartig sein und verschieden stark ausgeprägt sein. Nicht sichtbare Beeinträchtigungen können

  • geerbt bzw. von Geburt an vorhanden sein oder
  • sich im Leben eines Menschen unmerklich und leise entwickeln, bis sie sich zeigen oder entdeckt werden.

Solche Einschränkungen können, aber müssen nicht krankhaft bedingt sein.

 

Einige Beispiele können hierfür sein:

  • Lebensmitteallergien und Essstörungen
  • ADHS, Autismus oder Hochsensibelität
  • Ängste, PTBS und Phobien
  • Burnout
  • körperliche Behinderungen, die man auf den ersten Blick nicht sieht, wie z. B. Taubheit oder stumme Menschen
  • Diabetes
  • Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht schwer heben dürfen, etc.

 

 Bei nicht sichtbaren Behinderungen gibt es verschiedene Probleme:

  1. Betroffene Menschen sind sich nicht darüber bewusst, dass sie eine nicht sichtbare Behinderung haben. Sie fühlen sich eventuell sogar schuldig, wenn sie bestimmte Dinge anders ausführen als andere oder anders auf bestimmte Dinge reagieren als andere Menschen.
  2. Gesunde Menschen um Menschen mit nicht sichtbaren Behinderungen nehmen diese nicht ernst oder stufen diese als verrückt ein, obwohl sie es nicht sind. Sie sind einfach nur anders oder wissen nichts von ihrer Behinderung.

Hier braucht es für beide Seiten Aufklärung, um Akzeptanz und Toleranz herszustellen, die zu Integration dieses Menschen mit einer unsichtbaren Einschränkung führt.

 

Aleksander ist Autist. Ich durfte vor ein paar Jahren einen Vortrag zum Thema Autismus von ihm hören. Auf der Veranstaltung hatte ich Aleksander schon vor dem Vortrag gesehen, ohne zu wissen, dass er der Referent ist. Als er dann auf die Bühne ging und sich vorstellte und outete, machte er auf mich einen ganz normalen Eindruck. Viele Menschen im Raum hatten so jemanden wie Dustin Hoffmann im Film Rainman erwartet, der mit leeren Augen permanent in die Ferne starrt. Aber das war er eben nicht. Als Intro zu seinem Vortag erzählte er, wie er von zu Hause an diesem Morgen mit dem Zug angereist  war. Um ein Haar wäre der Vortrag geplatzt, weil er bei der Ankunft des Zuges vor den Menschenmassen und dem Lärm auf dem Bahnhof aufgrund der Reizüberflutung fast eine Panikattacke bekommen hätte. "Am liebsten wäre ich sofort wieder in den Zug gestiegen, zurück nach Hause gefahren und hätte mich unter meiner Bettdecke versteckt. Aber jetzt bin ich hier." Aleksander hatte am Ende des Bahnsteigs eine ruhige Ecke gefunden, wo er sich hinsetzen und herunterfahren konnte, bis die Menschenmassen vom Bahnsteig weg waren. Sein Vortrag war sehr interessant und aufschlussreich gewesen. Am Ende wussten und verstanden wir einiges mehr, was in einem autistischen Menschen vor sich geht. Sein Buch habe ich mir später auch gekauft. Aleksander macht im Grunde das mit autistischen Menschen, was ich mit INFJ-Persönlichkeiten mache. 

Internationaler Tag der Menschen mit Einschränkungen 2024
(c) Ideogram.ai

Das Sunflower Lanyard für Menschen mit unsichtbaren Einschränkungen

Für blinde Menschen gibt es das gelbe Armband mit den drei schwarzen Punkten, um sich nach außen als blind oder mit sehr starken Seheinschränkungen sichtbar zu machen.

 

Seit einigen Jahren gibt es auch ein internationales Zeichen für alle Menschen mit unsichtbaren Einschränkungen: Die Sonnenblume auf grünem Untergrund. Dises Zeichen ist außerhalb Deutschlands und oft auch nur außerhalb Europas erst bekannt geworden. Hier in Deutschland haben die Flughäfen in Berlin (BER) und Düsseldorf (DUS) Anlaufstellen, die Sunflower Lanyards - das sind Karten mit einem Umhängeband - an betroffene Flugreisende kostenlos abgeben. Es gibt eine internationale Website, auf denen man ein personalisiertes Sunflower Lanyard bestellen kann. Leider liefern sie die Bestellung aber nicht überall hin. 

 

Ich habe im vergangenen Monat einmal mit der Dame am Schalter des Düsseldorfer Flughafens gesprochen, die diese allgemeinen, nicht personalisierten Sunflower Lanyards an Flugreisende auf Wunsch ausgibt. Sie sagte, dass

  • bis jetzt kaum jemand das Symbol, das Sunflower Lanyard oder diese Aktion kennt
  • es deshalb so gut wie gar nicht nachgefragt wird
  • selbst das Flugpersonal nicht davon weiß und so Flugreisende mit einem Sunflower Lanyard gar nicht erst nach ihren individuellen Bedürfnissen angesprochen werden

Es ist also wieder einmal eine gute Idee, die nicht konsequent umgesetzt oder ausreichend beworben wird. Vielleicht auch deswegen, weil sie mit einem organisatorischen Mehraufẃand oder einem etwas höherem Personalbedarf einhergehen könnte, was Betriebe ja eher vermeiden wollen, wenn es möglich ist. Innerhalb von Deutschland bleibt hier also noch viel zu tun!

Wie können wir Menschen mit Behinderungen besser integrieren?

Coach und Verhaltenstrainer für INFJ-Persönlichkeiten (MBTI)
(c) Oliver Triebel - INFJ Coaching

Es ist nicht immer leicht auf Menschen mit sichtbaren oder wissentlich unsichtbaren Einschränkungen zuzugehen, aber es ist der richtig Schritt, um diese Menschen besser in unserer Gesellschaft zu integrieren und sie als Menschen willkommen zu heißen und wertzuschätzen.

 

Schließlich heißt es ja in der aktuellen Werbung immer, dass wir so bunt, divers, tolerant und weltoffen sein sollen. Also praktizieren wir das jetzt doch einfach mal!

 

Vielleicht bist ja auch Du ein Mensch mit Einschränkungen, der sich mehr Inklusion wünscht. Dann komm zu mir!

 

Solltest Du als INFJ-Persönlichkeit oder hochsensitiver Mensch ebenfalls unter unsichtbaren Einschränkungen leiden, mit denen Du im Alltag besser klarkommen möchtest, können wir uns in einem kostenlosen Otrientierungsgespräch darüber unterhalten, ob wir gemeinsam in einem Coaching eine Stragegie für mehr Lebensqualität für Dich entwickeln können.

 

Ich freue mich auf Deine Terminanfrage zu einem kostenlosen Orientierungsgespräch. Telefonisch, via Webcam oder bei einem ruhigen Spaziergang in einem Düsseldorfer Park klären wir gemeinsam Deine Ziele und Deinen Coachingauftrag ab, bevor wir Deine Ziele in die Realität umsetzen.

 

Dein Experte für mehr Lebensqualität

 

Oliver

 

 

 

P. S.: Wie interessant fandest Du meinen Blogartikel? Wenn Du in Zukunft über Neuigkeiten, Angebote und zusätzlichen Infos auf dem Laufenden bleiben möchtest, dann scrolle und trage Dich auf der rechten Seite meiner Website für meinen INFJ-Club kostenlos ein! Alternativ biete ich Dir meinen WhatsApp-Kanal an.

 

P. P. S.: Den Begriff "Behinderungen" u. ä. setze ich hier aus SEO-technischen Gründen ganz bewusst ein, weil dieser und verwandte Keywords um ein Vielfaches häufiger bei deutlich geringer Konkurrenz gesucht werden als harmonisierte Synomyme.

 

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