Obwohl sie nachweislich allgegenwärtig sind, möchte man nicht darüber sprechen, weil man sonst Nachteile für sich befürchtet. Psychische Erkrankungen sind der große Elefant im Raum, den nur starke Persönlichkeiten und verantwortungsvolle, finanzstarke Arbeitnehmer zu thematisieren wagen. Burnout, Depression & Co. führen die Gründe der heutigen Arbeitsunfähigkeit an und kosten uns alle Milliarden von Euro Schaden. Und darum werde ich dieses Tabuthema jetzt & hier ansprechen, um Dein Problembewusstsein zu schärfen.
Ich kann nicht mehr!
Über Wunden, die man nicht sieht
Die meisten Menschen mit psychischen Erkrankungen fallen äußerlich wegen 3 Gründen nicht auf:
- Sie tragen seelische Verletzungen in sich, die man äußerlich nicht sieht.
- In unserer Gesellschaft hat sich eine gewisse Normopathie entwickelt, wo es normal ist, dass die meisten Menschen in ihrem Leben mehr oder weniger mit seelischen Narben durch ihr Leben gehen, wodurch es verhaltenstechnisch nicht mehr auffällt, weil so viele andere Menschen auch bestimmte Verhaltensstörungen entwickelt haben.
- Die betroffenen Menschen wollen sich nach außen hin nichts anmerken lassen, um keine Schwächen zu zeigen, die ihnen im täglichen Konkurrenzkampf Nachteile einbringen würden.
In verschiedenen Blogartikeln habe ich in den vergangenen Jahren Teilbereiche dieser Problematik immer wieder angesprochen, weil es so wichtig und allgegenwärtig ist. Wir arbeiten gegen uns selbst und lassen uns in Systeme hineinpressen, die uns mehr schaden als nutzen. Immer mehr Informationen sollten in immer weniger Zeit unter immer komplexeren Vorgaben mit immer weniger Personal verarbeitet werden, um ein Arbeitsziel zu erreichen.
Das zermürbt nicht nur Erwachsene in der Arbeitswelt, sondern fängt schon länger in den Schulen an. Burnout, Boreout, chronische Ermüdungserscheinungen, Mobbing, Depression, Medikamentenmissbrauch und Selbstmord sind längst in den Kinderzimmern unserer Nation angekommen und mehr die Regel als die Ausnahme. Traurig.
In der Arbeitswelt bahnt sich die 4. industrielle Revolution an, die sehr viele Arbeitsplätze überflüssig machen wird, aber auch viele neue Chancen bieten wird. Wer schafft wie und wann diese Transformation? Und wer nicht?
Druck & Entmenschlichung von Kind an
Eltern wissen, dass auf ihr Kind da draußen eine Welt wartet, die viel von ihnen verlangt und diese Kinder einmal viel leisten müssen, damit es ihnen später im Leben gut geht. Daher überfordern heute viele Eltern ihre Kinder schon viel zu früh und viel zu stark. Ich spreche eben von diesen Kindern, deren Tagesablauf von den Eltern schon minutiös durchorganisiert wird, wie der Tag eines CEO. Diese Kinder werden nie eine wirklich kindgerechte Kindheit gehabt haben, was sich psychisch negativ auf sie auswirken wird. Nun ja, merken wird man das nach außen kaum, weil sie heute fast alle so sind. Und da hätten wir sie schon: die Grundlage der gesellschaftlichen Normopathie.
Achtsame Eltern, die ihren Kindern eine möglichst lang unbeschwerte Kindheit bieten wollen, kommen meist auch nicht weit, denn schon im Kindergarten werden die Würfel des Sozialverhaltens neu gemischt: Kennst Du diese Geschichte, dass Kinder ganz instinktiv Dinge, die sie haben - wie zum Beispiel Süßigkeiten - instinktiv an andere Kinder abgeben möchten, wenn ein anders Kind keine Süßigkeiten hat oder lieb danach fragt, ob man etwas abhaben möchte? Nach der Neusozialisierung im Kindergarten und erst recht in der Schule, ist dieses Verhalten bei Kindern fast nicht mehr zu finden. Die Kinder achten sehr darauf, dass sie ihre Süßigkeiten behalten können. Im schlimmsten Fall nehmen sie anderen Kindern sogar noch etwas weg. Die Kinder, die trotzdem noch etwas an andere Kinder abgeben, kommen in der neuen sozialen Hierarchie nicht weit.
Damit Eltern ihren Kindern ein möglichst kindgerechtes Aufwachsen, eine gesunde Entwicklung und eine gesunde Eltern-Kind-Bindung bieten zu können, braucht es heute drei wichtiger Dinge für die Eltern:
- eigene Achtsamkeit bzw. ein positives Selbstbewusstsein
- ein dickes Fell
- und vor allem genügend Geld
Gute Eltern sollten stets einen guten Überblick über die Dinge haben, inklusive eines Problembewusstseins und eines Plans, auf welchen Weg sie ihr Kind bringen wollen, damit es später gut im Leben bestehen kann. Eine Vision für ihr Kind oder gleich die gesamte Familie, bevor ein Kind volljährig und dann erwachsen ist und dann auch selbstständig und eigenverantwortlich übernehmen kann. Allerdings ohne ihr Kind in Bahnen zu pressen, in die es nicht will. Stichwort: "Unser Sohn soll mal Arzt werden." Seine Talente und Interessen liegen aber wo ganz anders.
Kritische Psychologen wie beispielsweise Prof. Dr. Gerald Hüther, Prof. Dr. Franz Ruppert oder auch Vera. F. Birkenbihl warnten schon lange davor, dass in der Erziehung und Ausbildung unserer Kinder viele Dinge schief und nicht kindgerecht laufen. Psychologische Erkrankungen und Traumata sind heute unter Kindern keine Ausnahme mehr. Warum der Staat hier keine grundlegenden Neuerungen und Reformen durchführt, lässt Platz für viele, meist dunkle Spekulationen.
"ADHS ist die Krankheit, die einer unmenschlichen Welt entsteht."
(Zitent unbekannt)
Gebildete und problembewusste Eltern hätten hier einen gewissen Spielraum, um ihren Kindern ein besseres, soziales Fundament, mehr Selbstbewusstsein und mehr Resilienz mit auf ihren Lebensweg zu geben.
In Deutschland haben wir nun einmal leider eine gut funktionierende Neidkultur, die fast jeden, dessen Leben öffentlich stattfindet und Dinge anders macht als andere Menschen, zumindest misstrauisch beäugt. Im schlimmsten Fall werden solche Menschen verdeckt oder offen angegriffen und diffamiert, wenn sich diese Menschen nicht an das allgemeine gesellschaftliche Narrativ halten. Hier muss ich noch nicht einmal anfangen, politisch zu werden. Diesen Druck hält kein Mensch langfristig durch, ohne psychische Narben davonzutragen. Wenn Du nicht in einer Familie, einer Gemeinschaft oder an einem Ort lebst, wohin Du Dich vom Alltagsstress zurückziehen kannst und Dich geborgen fühlst, wirst Du es sehr schwer haben, wenn Du gegen den Strom schwimmst.
Geld war schon immer das Wundermittel, um am sichersten Privilegien in Anspruch nehmen zu können und sich von der Allgemeinheit abzusetzen. Für ein Kleinkind ist es erwiesenermaßen das Beste, wenn es die ersten 3 Jahres seines Lebens in enger Beziehung mit seinen Eltern, anfangs vor allem mit der Mutter, verbringt und dann erst langsam die ersten sozialen Schritte außerhalb des häuslichen Umfeldes wie den Kindergarten unternimmt. Allein dieser grundlegendste Schritt ist heute in vielen Familien unmöglich, weil beide Elternteile arbeiten gehen müssen, um finanziell über die Runden zu kommen. Bis in die Achtzigerjahre war es eine Selbstverständlichkeit, dass allgemein nur der Mann als Alleinverdiener arbeiten ging und mit seinem Gehalt auch eine Familie ernähren konnte, solange er nicht ein geringes Einkommen hatte. Menschen, die mehr Geld als der Durchschnitt haben, wussten damit schon immer etwas anzufangen: Sparen, anlegen, Versicherungen abschließen, die Kinder auf Privatschulen schicken, Konsumbefriedigung, den Enkeln Geldgeschenke machen, etc. Diese Bevölkerungsgruppe lebt dann natürlich auch in homogenen Wohngebieten, wo sie unter sich und weg von der Neidkultur der Durchschnittsmenschen lebt. Die Kinder gehen in entsprechende Kindergärten und Schulen mit gutem Ruf, die dann auch entsprechend etwas kosten, um sich nach außen und für den Lebenslauf abzuheben. Als Familie finanziell gut situiert zu sein, schützt nicht vor Problemen und psychischen Erkrankungen an sich. Jede Bevölkerungsgruppe und Bevölkerungsschicht hat da ihre Licht- und Schattenseiten. Jede! Aber Du hast mit viel Geld mehr Wahlmöglichkeiten und kommst leichter an Dinge heran bzw. hältst Dir leichter Dinge vom Leib. Überlege also gut, worin und in wen Du Dein Geld investierst. Das propagierte Wunschbild von der theoretischen Chancengleichheit für alle Menschen in Deutschland ist und bleibt nachgewiesenermaßen ein Mythos. Leider.
Gründe der Tabuisierung psychischer Probleme
Heutzutage ist das Image eines Menschen alles! Was im Hintergrund abläuft, könnte bei vielen Menschen nicht gegensätzlicher sein. Ein ehemaliger von mir Chef sagte einmal zu einem neuen Auszubildenden: "Zuerst bauen wir einmal Dein äußeres Bild auf. Das ist das Wichtigste." Kratzte man allerdings zu sehr an der perfekten Oberfläche des Chefs, merkte man schnell, dass hinter dem Hochglanzimage nicht viel Substanz steckte. Da halfen auch all seine hochheiligen Versprechen und Lügen nichts mehr. Mein Vater war da eher das Gegenteil gewesen: Zwar war er immer korrekt und ordentlich gekleidet, aber er drängte sich nie in den Vordergrund. Er sagte nur etwas, wenn man ihn um seine Expertenmeinung gefragt hatte, aber das, was er sagte, hatte wirklich Substanz und war voll belastbar. Weder mein eigener Chef noch mein Vater hätten durch ihr Selbstverständnis daran geglaubt - geschweige es offen gesagt - dass sie eine deutliche Persönlichkeitsstörung gehabt hätten. Hatten sie aber!
Menschen wie mein ehemaliger Chef sind in Wirklichkeit labile Persönlichkeiten, die nur wissen, wie das heutige, gesellschaftliche Spiel der Eitelkeiten gespielt wird und wie man da am besten durchkommt. Sie tun so, als wären sie die Elite, aber in Wirklichkeit leiden sie unter mindestens einer starken Persönlichkeitsstörung, wenn nicht mehr.
Leider setzen sich solche Menschen immer mehr in unserer Gesellschaft in Führungspositionen durch.
Es gibt heute immer mehr Menschen auf allen Hierarchieebenen, die vor allem an ihren psychischen und auch körperlichen Grenzen arbeiten und denen das auch voll bewusst ist. Solche Menschen stecken permanent in einem scheinbaren Dilemma: Zeigen sie nach außen Schwächen oder Leistungsabfall, fallen sie negativ auf, werden nicht mehr für bestimmte Arbeiten herangezogen, weil sie dann als potentiell unzuverlässig gelten, der Steigflug ihrer Karriere ist beendet oder sie sind ihren Job los. Überlasten sich diese Menschen wider besseren Wissens, dass sie sich damit schaden weiter, kommt es irgendwann zu Fehlleistungen, Minderleistungen, Krankheit und eventuellem Jobverlust. Beide vorgegebenen offiziell akzeptierten Wege sind also schädlich für den betroffenen Menschen. Darum machen die meisten Menschen gute Mine zum bösen Spiel und machen einfach weiter. Diese Mehrheit der Menschen fühlt sich hilflos und in einer Zwangslage, weil es für sie scheinbar keine Alternativen gibt. Fällt Dir auf, wie sehr in der Erziehung und in den Medien seit Ewigkeiten das Wort müssen und alternativlos verwendet wird? Solche psychiologischen Programmierungen erzeugen hilflose Menschen.
Und was meinst Du, was passiert, wenn jemand es wagen sollte, einmal etwas anders zu machen, in einer Gruppe von überwiegend nicht privilegierten Menschen auf seine Vorteile zurückzugreifen, Angst um seine Gesundheit zu haben oder tatsächlich kein Kraft mehr zu haben und deshalb gegen den Strom schwimmt? Die Empörung ist groß! Wie kann jemand etwas wagen, was wir uns nicht wagen? Oder der Klassiker bei Menschen, die schwächeln:
"Wenn ich das kann, kannst Du das auch!"
(gut gemeintes Totschlagargument)
In bestimmten Situationen kann der obige Spruch dieser freundliche Stupser der nötige Impuls dafür sein, etwas zu schaffen, was ein Mensch ohne die Motivation von Familie, Freunden und Kollegen alleine nicht geschafft hätte. Vorausgesetzt dieser Mensch ist auf allen Ebenen gesund und voll funktionsfähig.
Das Problem der meisten Menschen ist, dass sie eine Situation nur aus ihrer eigenen Perspektive sehen und verstehen können. Darum schließen sie von sich auf andere Menschen. Bei einem Menschen, dessen seelische Verletzungen man äußerlich nicht sehen kann, haben solche Motivationsfloskeln eher gegenteilige Wirkungen als beabsichtigt.
Ich ziehe da gerne den bildlichen Vergleich und sage jemanden, der mich mit solch einem Spruch motivieren wollte,
"wenn meine Arme und Beine offensichtlich amputiert wären, würdest mir auch noch den obigen Spruch reindrücken und mich dazu auffordern, Dir einen Pullover zu stricken? Natürlich nicht! Und genau so stark sind meine seelischen Verletzungen und daraus folgenden psychologischen Belastungsgrenzen nach all dem, was ist bis heute erlebt habe. Und ich sage Dir: Es wird nicht besser werden, sondern klar absehbar noch schlimmer."
Ab der Jahrtausendwende war es nicht mehr zu verbergen, dass immer mehr Menschen mit den Belastungen des Arbeitsalltags aufgrund, Arbeitsmenge, Arbeitszeit, Arbeitsbedingungen, immer komplexer werdenden Arbeitsabläufen und dem Arbeitsklima im Kollegenkreis nicht mehr zurecht kamen. Ich sah das während meiner Zeit als Angestellter bei mir, bei einigen Kollegen in meist multifunktionalen Positionen und später bei vielen Menschen, die zu mir kamen sowie in meinem Freundeskreis und teilweise auch in meiner Familie. Immer mehr Menschen können nicht mehr, machen aber trotzdem weiter, weil sie glauben, dass es keinen Ausweg, keine Alternative gibt, bis ihnen ihr Körper unmissverständlich und brutal eine Alternative aufzeigt, der die so dringend benötigte Pause für Körper, Geist und Seele bringt: eine meist psychologische Krankheit. Bei einem Burnout kannst Du Dich noch irgendwie glücklich schätzen, wenn Du weißt, was die Steigerung sein kann: bei zwei meiner Freundinnen war es eine Krebsdiagnose. Beide leben heute mit erheblichen körperlichen und psychischen Einschränkungen ihren Alltag. Wenn Du einmal schwer gefallen bist, kommst Du nicht mehr zurück in Deine alte Form. Du wirst immer weniger belastbar sein. Das muss Dir heute schon absolut klar sein! Natürlich ist da jetzt auch die erhöhte Achtsamkeit und die Angst, dass noch einmal etwas passieren könnte und das zunehmende Risiko, am Arbeitsmarkt immer häufiger durchs Raster zu fallen, immer weniger verdienen zu können und letztendlich auf staatliche Unterstützung angewiesen zu sein. Nur weil Du nicht den Mut gehabt hattest, früh genug Grenzen zu ziehen und sich um Dich zu sorgen.
"Der größte Fehler im Umgang mit Menschen besteht darin, zu glauben, dass sie denken, wie Du."
Vera F. Birkenbil
Die Faktenlage bei psychosomatischen Problemen
Prof. Dr. Birgit Janssen klärt Dich über den Ernst der Lage bei psychosomatischen Störungen und psychologischen Erkrankungen auf und stellt hier besonders die Gefahr einer Depression in den Vordergrund, weil diese sich schleichend nähernd und oft viel zu spät erkannt wird, aber langfristig sehr negative Folgen auf Deine Leistungsfähigkeit haben wird. Psychologische Erkrankungen sind der Hauptgrund für Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung in Deutschland. Als INFJ Persönlichkeit und hochsensibler Mensch bist Du für Depressionen verstärkt gefährdet. Es lohnt sich also schon bei einem Verdacht, sich auf eine Depression hin untersuchen zu lassen.
Die Hemmungen, einen Psychologen oder gar einen Psychiater zu konsultieren, sind in Deutschland sehr hoch, weil sie für einen Durchschnittsmenschen die Gefahr eines unwiderruflichen Brandmahls am Arbeitsmarkt mit sich bringt und auch eine Art von Scham und Versagensangst mit sich bringen kann. Dabei gibt es viele Berufsgruppen, die sich regelmäßig von Coaches und Psychologen durchchecken lassen müssen, um für ihren Beruf, bei dem sie große Verantwortung tragen, weiterhin als tauglich eingestuft werden können.
Termine und Therapieplätze sind heute oft nur mit längeren Wartezeiten realisierbar, wenn Du Deine Therapie nicht als Selbstzahler stemmen kannst. Das ist leider ein trauriger Fakt. Merke: eine Therapie ist eine gute und wichtige Investition in Dich selbst. Nutze sie, wenn es nötig ist.
Arbeitsrechtliche Betrachtung psychischer Störungen
Eine sehr wichtiges und komplexes Thema bei psychosomatischen Erkrankungen ist die arbeitsrechtliche Situation, wo Arbeitgeberinteressen und Arbeitnehmerinteressen aufeinanderprallen. Wichtig sind folgende Teilbereiche:
- Inwiefern hat der Arbeitgebende es zu verantworten, dass Menschen, die dort arbeiten, psychologisch erkrankt sind; d. h. der Arbeitgebende arbeitsrechtliche Vorgaben nicht eingehalten und seiner Sorgfaltspflicht nicht genügend nachgekommen ist?
- Wie sehr darf und muss ich mich als Arbeitnehmender gegenüber meinem Arbeitgebenden outen, dass ich durch die gegenwärtigen Arbeitsbedingungen gesundheitlich gefährdet bin oder (wahrscheinlich) eine psychische Erkrankung habe?
- Wie bekomme ich als Arbeitnehmender die HIlfe, die mir von meinem Arbeitgebenden zusteht, ohne zu viel von mir Preis zu geben?
Der ausgezeichnete Fachanwalt für u. a. Arbeitsrecht Alexander Bredereck hat hier viele wertvolle Tipps und weitere, informative Videos auf seinem YouTube-Kanal, die Dir in vielen arbeitsrechtlichen Fragen weiter helfen werden.
Arbeitsunwillig oder arbeitsunfähig?
Für die meisten betroffenen Menschen gilt hier eher "Arbeitswillig, aber arbeitsunfähig". Ist der Arbeitgebende aber nicht willig oder nicht fähig, etwas an der Arbeitssituation zu ändern, endet das häufig mit dem Jobverlust durch zu langer Krankheit oder einer Kündigung wegen fehlender Leistung. Solche Arbeitslose sind umso schwerer zu vermitteln, desto häufiger sie durchs Raster gefallen sind. Nach einem Jahr werden sie sogenannte Langzeitarbeitslose und geraten damit ins Visier populistischer Propaganda, denen man gerne Faulheit vorwirft. Solche Vorwürfe tun den Betroffenen besonders weh. Die Arbeitgebenden picken sich am Arbeitsmarkt die Rosinen heraus und fühlen sich sonst für nichts verantwortlich. Der Staat nimmt die Arbeitgebenden hier nicht in die Pflicht. Die Arbeitssuchenden umso mehr. Diese populistische Hetze und dieser Hass gegen Bürgergeldempfänger. wird sich nach der Bundestagswahl 2025 nach Ankündigungen verschiedener Parteien nochmals deutlich verschärfen!
In meinem engen Freundeskreis habe ich zwei Freunde, die beim Jobcenter bzw. der Arbeitsagentur arbeiten. Ja, da gibt es tatsächlich solche Vögel, die alle möglichen Ausreden erfinden, um bloß nicht arbeiten zu müssen, aber schön ihr Bürgergeld kassieren wollen. Doch der Großteil, der arbeiten will, findet aber nichts oder teilweise nur Jobs, von denen man eben nicht leben kann. Daraus können auch schnell mal 3 Jobs werden, um über die Runden zu kommen. Aber jemand mit entsprechenden Vorbelastungen wird das langfristig nicht durchstehen. Je nach Alter kann man eine Umschulung oder einen Branchenwechsel oder eine Frühverrentung durchführen, was in vielen Fällen weniger gut für den betroffenen Menschen ausgeht. Glücklicherweise kenne ich auch positive Verläufe. Wer übernimmt die Verantwortung für solche Schicksale?
"Du kannst nicht in einem Umfeld gesund werden, in dem Du krank geworden bist!"
(Zitent unbekannt)
Für die Menschen, die wieder in ihren alten Betrieb und sogar an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren, sehe ich mit besonderer Sorge entgegen. Das obige Sprichwort hat seine Berechtigung. Eine Versetzung in eine andere Abteilung des alten Betriebes könnte helfen. Ein Neuanfang in einem neuen Betrieb und vielleicht sogar in einem neuen Job könnte als sauberer Schnitt eine gute Chance für einen Neuanfang werden. Dieser neue Job muss mit dem entsprechenden Problembewusstsein, aber auch der nötigen Lösungsbezogenheit bedacht vom Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden ausgewählt werden, damit beide Seiten möglichst lange und zufrieden zusammenarbeiten können. Die Zeiten des Verheimlichens und Herunterschluckens müssen jetzt vorbei sein. Toxische Arbeitgeber sind tabu, sonst dreht sich die Abwärtsspirale schneller weiter, als Du gucken kannst.
Nur was solltest Du vernünftigerweise tun, wenn Du merkst, dass diese oft unmenschliche Arbeitswelt Dich immer wieder krank und immer weniger widerstandsfähiger macht? Konsequent die Aufnahme einer neuen Arbeit verweigern? Das ginge, wenn Du in einer Partnerschaft, einer Familie oder Gemeinschaft lebst, in der Du geborgen bist, auch wenn Du nicht arbeiten gehst. Der offizielle Status könnte dann Hausmann, Hausfrau, dauerhaft arbeitsunfähig oder Frührentner lauten. Das kann sich nur nicht jeder leisten! Die finanziellen Aussichten werden für die meisten Menschen leider nicht gut aussehen. Aber es ist besser, als weiterhin seine Gesundheit zu schädigen und noch mehr Leistungsfähigkeit und Lebensqualität zu verlieren. Schließlich möchtest Du nicht als Pflegefall enden.
Für Menschen mit starken Einschränkungen gibt es arbeitsrechtlich einige Dinge zu beachten, die Du a besten mit einem Fachanwalt für Arbeitsrecht besprichst, damit Du Deinen Anspruch auf Leistungsbezug behältst:
Die sogenannte Gen Z scheint das begriffen zu haben und stellt an ihre Arbeitgebenden gleich zu Anfang ihrer beruflichen Laufbahn oft klare Forderungen, damit solche Missstände wie ein Burnout gar nicht erst aufkommen können. Die heutigen Chefs sind darüber teilweise entsetzt und überfordert. Sie werfen der Gen Z unrealistische Forderungen vor und wissen gleichzeitig, dass sie eine Symbiose aus älteren Mitarbeitenden und Digital Natives brauchen, um für die Zukunft wettbewerbsfähig zu sein. Die Generation Z ist nicht arbeitsunwillig, sondern grundsätzlich hochmotiviert. Sie wollen nur nicht gesundheitlich unter die Räder kommen wie ihre Eltern, die letztendlich nicht viel davon hatten, immer am Limit zu arbeiten. Und sie wollen eine Arbeit mit Sinn, anstatt dumpfe Routinearbeiten, die vielleicht ein Roboter besser und schneller erledigen kann als man selbst.
Am Horizont kündigt sich die größte Entlassungswelle der Weltgeschichte an, indem immer mehr Arbeiten automatisiert und an künstliche Intelligenz abgegeben wird...
"Wahre Fürsorge für Dich selbst erreichst Du nicht durch abendliche Bäder oder Schokoladenkuchen.
Es geht darum, Dich zu entscheiden, Dir ein Leben aufzubauen, vor dem Du nicht fliehen willst."
Brianna Weist
Wenn Du auf der Arbeit Gas geben willst, ist das in Ordnung. Insbesondere, wenn Du jung bist. Nur eines Tages merkst Du früher oder später, dass Du an Deine Grenzen stößt. Das heißt für Dich, früh genug Grenzen zu Deinen Vorgesetzten und Deinen Kollegen zu ziehen, Deine Arbeit, Deine Arbeitszeit und Dein Arbeitstempo entsprechend anzupassen und auch privat gut für Dich zu sorgen. Wir INFJ und hochsensible Persönlichkeiten sollten hier besonders achtsam sein, weil es gerade für uns essenziell ist, regelmäßig und ungestört unsere Batterien auftanken zu können. Vorbeugen ist bekanntlich besser als Heilen.
Für die Themen 'Grenzen ziehen' und 'Selbstfürsorge' habe ich jeweils ein Entwicklungsprogramm erstellt, in dem Du die Karten in Deinem Alltag beruflich und privat neu zu mischen und an Deine aktuelle Lebenssituation anzupassen lernst. Es geht darum, Dein Leben so zu verändern und anzupassen, dass Dir Dein neues Leben keinen Schaden mehr zufügt und Du wieder gesund in Deine Mitte kommst. Das wird in den meisten Fällen kein einfacher Weg sein, aber ein nötiger Weg, um Dich zu retten. Wenn Du möchtest, begleite ich Dich gerne durch diesen Prozess.
Ich baue mit Dir eine neue Welt für Dich auf
Hast Du den Verdacht, von psychischen Erkrankungen gefährdet zu sein oder glaubst Du bereits darunter zu leiden, solltest Du in Form von Vorsorgemaßnahmen oder der Suche nach einem Therapeuten aktiv werden.
Sollte noch keine akute Gefahr für Dich im Raum stehen, kann ich mir Dir je nach Bedarf ein Entwicklungsprogramm nach Maß anbieten, dass Deinen Alltag restrukturiert und Dein Verhalten situationsgerecht anpasst. Aus meinem Netzwerk kann ich Dir einen Therapeuten, o. ä. vermitteln.
Wenn Du Dich nach außen hin mit einer nicht sichtbaren Behinderung als hilfsbedürftig kenntlich machen möchtest, kannst Du hier folgende Accessoires bestellen. In den USA und UK ist das schon allgemein üblich. Warum nicht auch in Deutschland?
Ich freue mich auf Deine Terminanfrage zu einem kostenlosen Orientierungsgespräch. Telefonisch, via Webcam oder bei einem ruhigen Spaziergang in einem Düsseldorfer Park klären wir gemeinsam Deine Ziele und Deinen Coachingauftrag ab, bevor wir Deine Ziele in die Realität umsetzen.
Dein Experte für mehr Lebensqualität
Oliver
P. S.: Wie interessant fandest Du meinen Blogartikel? Wenn Du in Zukunft über Neuigkeiten, Angebote und zusätzlichen Infos auf dem Laufenden bleiben möchtest, dann scrolle und trage Dich auf der rechten Seite meiner Website für meinen INFJ-Club kostenlos ein! Alternativ biete ich Dir meinen WhatsApp-Kanal an.
Kommentar schreiben