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Bedürftigkeit effektiv auflösen

Suchtprävention
(c) Annie Spratt - Unsplash.com

Menschen, die eine ungesunde Bedürftigkeit entwickelt haben, wurde in ihren ersten Lebensjahren lebenswichtige Dinge wie Zuwendung und Liebe vorenthalten oder sie haben diese verloren. Ein toxisches Verhältnis zu den Eltern, ein Fehlen der Eltern oder andere traumatische Erlebnisse sind die wahren Ursachen, warum Menschen Süchte und ungesunde Bedürftigkeit entwickeln, bei denen sie sich und anderen Menschen mehr schaden als helfen, um ihre Defizite zu kompensieren. Heute stelle ich eine grundlegende Strategie vor, wie Du Dich von ungesunden Bedürftigkeiten endlich lösen kannst.

Emotionale Bedürftigkeit heißt

...wer Sucht hat, der sucht

Wir Menschen haben alle unsere Bedürfnisse. Einige davon sind lebenswichtig, damit wir uns gesund entwickeln und überleben können. Am wichtigsten ist es für einen jungen Menschen, der sich noch nicht richtig verständigen und selbst helfen kann, um zu überleben, eine Beziehung zu einer überlebensfähigen Person aufzubauen, die dem neuen Menschen wohl gesonnen ist und diesen Menschen beschützt, ernährt und unterweist, bis dieser Mensch alt und erfahren genug ist, um selbstständig zu überleben und zu leben. Ja, ich beschreibe hier im Grunde das klassische Verhältnis zwischen Eltern und ihrem Kind; insbesondere zwischen der Mutter und ihrem Kind, weil hier das Verhältnis zwischen einander naturgemäß besonders intensiv ist.

 

  • Fehlt es dem Kind subjektiv gesehen an Zuwendung und Liebe,
  • wird der Erhalt von Liebe von den Eltern an bestimmte Bedingungen geknüpft,
  • sind die Eltern aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage, dem Kind die Liebe zu geben, die ein Kind altersgerecht braucht
  • verliert ein Kind ihre Bezugsperson oder
  • ich nach Verlust die neue Bezugsperson nicht gleichwertig zur vorherigen Bezugsperson, wird ein Kind dadurch in seiner Zukunft negativ beeinflusst

Es können auch von außerhalb der Familie dem Kind negative Dinge widerfahren, die eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), ein Trauma oder Angstzustände auslösen, die einen Menschen für seine Zukunft negativ beeinflussen und vermehrt bestimmte Bedürfnisse in einem ungesunden Verhältnis weckt.

 

Solche Menschen haben in ihrem Leben offen oder verdeckt deutliche Probleme. Diese Probleme müssen nach außen nicht unbedingt negativ auffallen. Sie können auch dazu führen, dass ein Mensch, der beispielsweise eine narzisstische Persönlichkeitsstörung entwickelt, eine steile Karriere im Beruf oder in der Politik hinlegt. Dieser Mensch ist dann nach unseren allgemeinen, gesellschaftlichen Maßstäben sehr erfolgreich und wird beneidet. Innerlich fehlt diesem Menschen aber etwas Wichtiges für ein gesundes Leben. Dafür muss sich dieser Mensch immer wieder seinen Kick an Dopamin oder Selbstbestätigung abholen, um sich glücklich und bestätigt zu fühlen oder im negativeren Fall sich betäuben, weil er / sie / sier die Realität nicht ertragen kann. Innerlich sind solche Menschen unglücklich, auch wenn es nach außen oft anders scheint.   

 

Was hier zudem auftreten kann ist

  • Kontrollsucht
  • die Sucht nach bestimmten Substanzen / Drogen, die ein besseres Gefühl vermitteln
  • Co-Abhängigkeit, weil man das zwanghafte Bedürfnis hat, sich um andere Menschen kümmern zu müssen, um Selbstbestätigung zu erhalten
  • Beziehungsabhängigkeit, weil man ständig irgendwie von der Aufmerksamkeit anderer Menschen abhängig ist, um sich wertvoll zu finden

"Ich denke, dass die traurigsten Menschen immer alles tun, um andere Menschen glücklich zu machen, weil sie wissen, was es heißt, sich absolut nutzlos zu fühlen, und sie wollen nicht, dass sich jemand anders so fühlt."

 

Robin (McLaurin) Williams

Schauspieler

1951 - 2014 durch Suizid


(c) Susan Wilkinson - Unsplash.com
(c) Susan Wilkinson - Unsplash.com

Lerne Grenzen kennen und zu setzen

Ein wichtiger, erster Schritt ist es, Grenzen setzen zu lernen. Und das in beide Richtungen:

  1. Du musst Dich vor anderen Menschen schützen, die Dir nicht gut tun.
  2. Du musst andere Menschen vor Dir schützen, damit Du mit Deinem Fehlverhalten auf beiden Seiten keinen Schaden anrichtest.

Als Mensch mit einer Sucht, einem Trauma, einer PTBS oder Persönlichkeitsstörung musst Du davon ausgehen, dass Du die Dinge im Alltag anders wahrnimmst und ein anderes empfinden für Stress und Grenzen hast als Deine Mitmenschen. Wo andere Menschen noch diszipliniert und ruhig bleiben, könnte bei Dir schon ein Kontrollverlust oder Panik eintreten, was Du im schlimmsten Fall nicht mehr alleine in den Griff bekommst. 

Liebessucht als Form der Sucht

Liebessucht und Sexsucht ist nochmals eine spezielle Form der Sucht, auf die ich hier kurz eingehen möchte. Ich stelle jetzt einmal in den Raum, dass Menschen ihre Mitmenschen und potenziellen Sexpartner als gleichwertiges Subjekt und nicht als Sexobjekt sehen, sonst hätten wir hier ein anderes Problem, warum es Probleme gibt, eine angemessene und würdevolle Distanz zu Deinen Mitmenschen zu wahren.

 

Bei der Liebessucht merkt der süchtige Mensch, dass er / sie / sier hier bekommen kann, was so sehr fehlt: Liebe. In der Phase der Verliebtheit kommt es aber zu einem Kontrollverlust, wo ab einem bestimmten Punkt dieser süchtige Mensch die Grenzen des anderen und die eigenen Grenzen nicht mehr wahrnimmt oder nicht mehr respektiert. Es kommt dann zu Szenen, die im folgenden Video in englischer Sprache gut beschrieben werden. Das übermäßige Bemühen um den Mitmenschen, das eigentlich sicherstellen soll, dass der süchtige Mensch diesen anderen Menschen an sich bindet, hat den genau gegenteiligen Effekt und stößt ihn ab! Sollte die süchtige Person nicht zur Besinnung kommen - und das geht erfahrungsgemäß ohne fremde Hilfe nicht - ist diese Beziehung nicht mehr zu retten. Hier wäre es nötig gewesen,

  • die ungesunde Entwicklung dieser Beziehung aufzubrechen, auf eine gesunde Distanz zu gehen,
  • sich bewusst zu werden, was schief gelaufen ist
  • eventuell eine Kurzzeittherapie oder sogar gemeinsam eine Paartherapie zu machen
  • und sich dann nochmals an einen Tisch zu setzen,
  • um diese Beziehung auf ein neues, gemeinsames Fundament mit gemeinsam erarbeiteten, neuen Regeln zu stellen, sofern von beiden Seiten noch das Interesse am Fortbestand dieser Beziehung besteht und noch nicht zu viel Schaden angerichtet worden ist

Ansonsten kann das Ganze leider nur noch unter "Dumm gelaufen" verbucht werden und es das nächste Mal besser gemacht werden....hoffentlich.

 

Hier kommen 2 wichtige Kommentare zweier geschätzter Kollegen, die Du Dir anhören solltest:


Grenzerfahrungen machen ist wichtig für Dich

Deine beiden Kernlernziele ist es, Deine eigenen Grenzen zu erkennen und zu schützen, damit Dir kein Schaden passiert. Dazu solltest Du wirklich in Dich gehen und eventuell dazu meditieren, wenn Du damit schon Erfahrungen hast, um Dich Deiner Bedürfnisse und den dazu angemessenen Grenzen bewusst zu werden. Merke: Deine Grenzen werden höchstwahrscheinlich viel schneller erreicht sein, als die Grenzen anderer Menschen. Daher solltest Du Dich nicht von dummen, populistischen Sprüchen beeinflussen lassen wie:

  • "Das hat noch niemanden geschadet!",
  • "Das kann doch jeder!" oder
  • "Jetzt stell Dich aber mal nicht so an!"

Akzeptiere, dass Du aus ganz bestimmten Gründen, ob Dir diese Gründe schon bekannt oder noch unbekannt sind, Du andere Bedürfnisse hast, die Du selbst und andere Menschen bitteschön zu respektieren haben. Sonst ist es an der Zeit, zu diesen Menschen ganz deutlich auf Distanz zu gehen!

Communication is key

Es geht darum, Missverständnisse zu vermeiden. Eine nicht gezogene Grenze lässt Deine Mitmenschen, dass es in Ordnung ist, so weit zu gehen, wie sie es bei anderen Menschen gewohnt sind, obwohl sie schon weit über Deine persönlichen Grenzen hinausgeschossen sind, Du Dich unwohl fühlst, aber es nicht sagst, weil Du Deinen Mitmenschen nicht vor den Kopf stoßen willst oder vor negativen Reaktionen Deiner Mitmenschen Angst hast.  

 

Da musst Du durch. Und das kann man lernen. Ich habe ein Coaching-Programm entwickelt, in dem Du Deine Grenzen und die Grenzen anderer Menschen kennenlernst und diese Grenzen auch verteidigen kannst, wenn es nötig ist.

Wo sind die Grenzen bei meinen Mitmenschen?

In die andere Richtung gedacht ist es natürlich auch wichtig zu erfahren, wo die Grenzen Deiner Mitmenschen liegen, falls Du sie noch nicht kennst. Du weißt ja aus eigener Erfahrung: Raten zählt nicht!

 

Die grundsätzliche Lösung ist einfach: Frage nach!

  • "Ist es Dir recht, wenn ich meine Jacke hier hin hänge?"
  • "Ich möchte Dich gerne umarmen."
  • "Wie kann ich Dir jetzt am besten helfen?"
  • Mir ist kalt. Darf ich bitte das Fenster wieder schließen?"
  • "Ich habe den Eindruck, dass das, was ich gerade mache, Dich stört. Wie stehst Du dazu?"

Es ist also recht unkompliziert. Mit etwas  Achtsamkeit und dem Abfragen des eigenen Handelns in Anwesenheit von Mitmenschen hast Du schon einmal gute Chancen, Dein Score an ungewollten Grenzüberschreitungen erheblich zu senken.

Suche Dir professionelle Hilfe!

Ich kann das nicht genug betonen! Es ist in Ordnung, wenn Du alleine nicht mit Deinem Problem klar kommst. Wahrscheinlich bist Du kein ausgebildeter Coach oder promovierter Psychologe, der die Zusammenhänge erkennen kann. Und selbst dieser Personenkreis sucht sich im nötigen Fall professionelle Unterstützung, um den eigenen Fall von einer Person behandeln zu lassen, die den nötigen, sachlichen Abstand zu diesem Klienten bzw. Patienten hat. Im Gegensatz zu Laien haben Profis praktisch kaum Berührungsängste, sich in Krisensituationen in die Hände eines erfahrenen Therapeuten zu begeben. Das ist in diesen Berufen sogar häufig Pflicht, alle paar Jahre eine Supervision zu durchlaufen, um an den eigenen Baustellen zu arbeiten, damit diese Menschen nichts an ihre Klienten bźw. Patienten unbewusst weitergehen oder sich getriggert fühlen, wenn der Mensch gegenüber die gleichen Probleme hat. Laien haben - leider zu oft noch berechtigt - Angst davor, von ihren Mitmenschen als irre abgestempelt zu werden, wenn das im Freundeskreis oder sogar im Kollegenkreis bekannt wird. Psychische Erkrankungen werden bis heute leider noch stark stigmatisiert und Menschen mit seelischen Verletzungen schnell als Simulanten abgeurteilt, weil man bei ihnen - im Gegensatz zu Menschen mit körperlichen Verletzungen - meist nichts sehen kann, wenn Du nicht weißt, wo Du hinschauen musst.   

 

Das kann ein Coaching  oder eine Supervision sein, wenn es sich um keine schwerwiegenden Probleme handelt. Bei psychischen Erkrankungen sollte auf alle Fälle eine Kurzzeittherapie bei einem Heilpraktiker für Psychotherapie oder psychologischen Psychotherapeuten angestrebt werden, um das Problem in den Griff zu bekommen. Als Kassenpatient musst Du Dich auf lange Wartezeiten von einen halben Jahr und mehr einstellen, um einen Therapieplatz zu bekommen. Hier kannst Du oft nicht den Therapeuten oder die Methoden auswählen, mit der Du therapiert wirst. Falls Du in der Lage bist, Deine Therapie teilweise oder sogar ganz selbst zu bezahlen, kommst Du schneller an einen Therapieplatz und kannst frei wählen, welcher freie Therapeut Dir am meisten zusagt. Mit einer Kombi aus Teilzahlung, kannst Du während Deiner Wartezeit schon etwas vorarbeiten, bis Du von Deiner gesetzlichen Krankenkasse einen Therapieplatz angeboten bekommst. 

 

In der Therapie wird Dein Leben genau analysiert. Ziel ist es, Dich wieder selbstständig lebens- und leistungsfähig zu machen, damit Du mit Deiner Problematik gut umgehen kannst oder im optimalen Fall Deine Problematik sogar heilen kannst.    

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12 Schritte um Überwinden von Süchten
Diese 12 Schritte zum Überwinden von Süchten sind ein Verallgemeinerung der sogenannten "12 Schritte", die in "12-Schritte-Gruppen" in spezifischer Form bei der Überwindung von Alkoholsucht zum Einsatz kommen und vom geistigen Hintergrund ursprünglich christlich geprägt sind. Dieser Leitfaden von 12 Schritten kann Dir bei Suchtproblemen jeder Art eine wertvolle Hilfe und Struktur auf Deinem Lösungsweg bieten.
12 Schritte bei Süchten Muster.pdf
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Emotionale Bedürftigkeit braucht Therapie

So lerne ich, Grenzen zu setzen!
(c) Mark Williams - Unsplash.com

Räume auf und setze Dir neue Ziele im Leben

Woran erkennst Du, dass Dein Coaching oder Deine Therapie erfolgreich war?

  • Du hast jetzt Dein Problem verstanden
  • Du hast Dich und Deine Bedürfnisse verstanden
  • Du weißt, vor welcher Herausforderung Du stehst
  • Du hast mindestens einen Plan, wie Du jetzt anders weiterleben willst
  • Du hast Ziele, die sich endlich im Einklang mit Deinen Bedürfnissen befinden
  • Du bist willens, ab sofort für Dich selbst Verantwortung zu übernehmen
  • Du willst ins Handeln kommen, um alles Schritt für Schritt umzusetzen

Wie Bruce Lee es schon so schön auf den Punkt gebracht hatte: Du musst zuerst Deine alte Tasse ganz ausleeren, bevor Du etwas Neues hineinfüllen kannst.

Räume Dein Leben auf!

Trenne Dich von allem und jedem, was Dir nicht gut tut und nicht im Einklang mit Deinen Zielen steht. Sonst lenkt es Dich von Deinen Zielen ab und raubt Dir mindestens einen Teil Deiner Energie.

 

Danach hast Du wieder genügend Energie und Fokus, um Dich auf Deine neuen Ziele zu konzentrieren, die Dir das Leben bringen, das Du brauchst, um gesund und glücklich zu leben.

 

Sollten noch Suchtgedanken da sein, obwohl Du Dich von Deinem alten Suchtmittel gelöst hast, kann das alte Suchtmittel wieder und wahrscheinlich noch stärker zurückkommen oder durch ein anderes Suchtmittel ersetzt werden. Dann ist ein Nacharbeiten an den Ursachen Deiner Sucht oder Deiner Bedürftigkeit nochmals von Nöten.

Das Umsetzen Deiner neuen Ziele

Deine neuen Ziele solltest Du Dir in Deiner Therapie oder in Deinem Coaching erarbeitet und schriftlich fixiert haben, um sie systematisch abarbeiten zu können. Jetzt beginnt Deine Transformation!

 

Deine Ziele kannst Du in Hauptziele einteilen, die bestimmte Prioritäten haben. Diese Hauptziele kannst Du nach unten in Unterziele herunterbrechen.

  • Wie, wo und bis wann möchtest Du Deine Ziele erreichen?
  • Was wird Dir das Erreichen Deiner Ziele bringen für das neue Leben, das Du Dir jetzt ohne ungesunde Bedürftigkeit und Süchte aufbaust?

So kannst Du Dich Schritt für Schritt in ein neues Leben einarbeiten, das sich an Deinen Bedürfnissen orientiert und nicht daran, was andere von Dir wollen. Merke: Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben.

 

(c) Afif Ramdhasuma - Unsplash.com
(c) Afif Ramdhasuma - Unsplash.com

Mein Angebot an Dich bei emotionaler Bedürftigkeit

(c) Oliver Triebel - INFJ-Coasching.com
(c) Oliver Triebel - INFJ-Coasching.com

Soweit bei Dir keinerlei psychischen Erkrankungen vorliegen, kann ich Dir ein Coaching anbieten.

 

Bei medizinisch relevanten Fällen kann ich Dich an entsprechende Mediziner und Therapeuten weiter empfehlen, die mir auch schon geholfen haben.

 

Es wäre natürlich auch eine gemischte Variante denkbar, wo Du nach einer Psychotherapie mit meiner Begleitung Deine neuen Lebensziele umsetzt.

 

Um zu Erfahren, was Deine aktuelle Herausforderung ist, vereinbare mit mir einfach ein kostenloses Orientierungsgespräch, wo wir ein Coachingziel für Dich definieren und danach innerhalb eines Coaching Programmes umsetzen können.

 

Ich freue mich auf Deine Anfrage!

 

Dein Experte für mehr introvertierte Lebensqualität

 

Oliver

 

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Jan Geurtz - Süchtig nach Liebe

 

Stephanie Covington & Liana Beckett - Immer wieder glaubst Du, es ist Liebe

 

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