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Wie motiviert man einen INFJ am besten?

(c) Mika Baumeister - Unsplash.com
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Besonders in der Arbeitswelt spricht man gerne von Mitarbeitermotivation, um Mitarbeitende zu mehr Leistung als den Durchschnitt zu bringen. Dabei wird nicht jeder Mitarbeitende mit den gleichen Mitteln gut zu motivieren sein.

 

Auf die idealistische Persönlichkeit des INFJ trifft das sehr gut zu. Gängige Mittel der Motivation können hier nur wenig oder gar das Gegenteil bewirken.

 

Also: wie motiviere ich einen INFJ am besten - ob beruflich oder privat? Finde es hier heraus!

Selbstmotivation ist Trumpf!

Wenn Vorgesetzte, Eltern oder Freunde einen INFJ zu etwas motivieren wollen, sollten sie wissen und verstanden haben, was diesen spezifischen Menschen motiviert, wie dessen Wertvorstellungen sind und wie hier ein INFJ in bestimmten Situationen reagiert. Die eine universelle Motivationsmethode für alle gibt es nicht wirklich im Alltag. Ebenso oberflächlich ist eine Theorie, die ich im BWL-Studium gehört habe, die aber offensichtlich noch vielerorts als gültig angesehen wird: Mitarbeitende mit hohem Bildungsniveau kann man mit Karriereversprechen motivieren. Einfache und ungelernte Arbeiter kann man nur mit Druck bzw. Zuckerbrot und Peitsche führen, weil sie ja niemals Karriere machen werden. Eine ziemlich ignorante Aussage aus den Neunzigern, die heute auf breiter Front grundsätzlich nicht mehr gilt, obwohl heute gerne umso mehr mit Druck und der Angst vor Jobverlust Personal geführt wird. Auf der anderen Seite werden viel mehr Möglichkeiten der Arbeitsorganisation und das Einfügen von Pausen im Arbeitsleben selbstverständlicher möglich sind als vorher.

 

Eine wichtige Kernfrage in einem Vorstellungsgespräch ist, warum sich ein Mensch auf einen bestimmten Job beworben hat und was dieser Mensch in diesem Betrieb zu erreichen gedenkt?

 

In bestimmten Branchen, wie zum Beispiel in der Krankenpflege, ist es allgemein bekannt, dass dort sehr viele idealistisch geprägte Menschen arbeiten. Idealistische Motive kommen normalerweise von innen heraus (intrinsisch). Eine Motivation von außen (extrinsisch) ist hier kaum nötig. Die Selbstmotivation des Arbeitenden reicht grundsätzlich aus, um eine gute Leistung zu erhalten. In Branchen wie im Finanzwesen findet man wenig idealistisch motivierte Menschen, die vor allem auf extrinsische Motivation wie das Zahlen von Boni sehr gut reagieren.

 

Die Kraft unserer Visionen, Träume und idealistischen Weltbildern gibt uns INFJ in den meisten Fällen genügend Motivation, um außergewöhnliche Dinge zu leisten oder zu erschaffen. Wer unser innere Motivation stört, sabotiert uns und - falls es ein Vorgesetzter ist, seinen eigenen Betrieb mit diesem falschen, unwissenden Handeln.

Warum will ein INFJ etwas tun?

Grundsätzlich sind INFJ-Persönlichkeiten sehr daran interessiert, diese Welt zu einem besseren Ort zu machen und dabei alle Menschen, Tiere und die Umwelt daran teilhaben zu lassen. Wir Advokaten haben hohe moralische Standards und oft großartige Visionen, die sie gerne in der Praxis umgesetzt sehen möchten. Ihr grundsätzliches Motivationslevel ist also schon von Anfang an sehr hoch, wenn es um entsprechende Aufgaben geht. INFJ Persönlichkeiten sind ebenfalls fast immer sehr intelligent und können mit wenig anspruchsvollen Tätigkeiten schnell gelangweilt sein, wenn kein höherer Sinn dahinter steckt, der sie dazu motiviert, etwas zu tun bis sich einer Arbeit oder besser einer Mission langfristig zu widmen.

 

Es gibt auch den Typ frustrierter INFJ, der sich fremd auf diesem Planeten fühlt, viele schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht hat und daher eher Menschen meidet. Auch als selbsternannter Erimit sucht und findet ein INFJ bald eine Aufgabe, der man sich voll widmen kann. Das Ganze nimmt dann meist nerdige Züge an, weil sich dieser INFJ auf ein Nischenthema spezialisiert oder Dinge, Vorgänge und Menschen haarklein analysiert und damit schnell einen Expertenstatus erlangen kann, wenn man seine Expertise entdeckt, nachfragt und zu nutzen weiß.

 

Ständig dazulernen ist ein Grundbedürfnis jedes Advokaten. Sachverständigen-, Berater- und Autorentätigkeiten passen perfekt in das Mindset eines INFJ. Genauso liegt das Leben eines Künstlers, Lehrers, Pflegers oder Heilers in der Natur der wohl seltensten Persönlichkeit der Welt laut des MBTI. Wenn die Motivation und die Freiheit zur persönlichen Entfaltung gegeben ist, scheint die Energie, die ein INFJ in seine Mission steckt, schier unendlich zu sein.

(c) Cristofer Maximilian - Unsplash.com
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Wann will ein INFJ etwas nicht tun?

Die kurze Antwort: Wenn ein INFJ fremd bestimmt unter Druck gesetzt und kontrolliert wird, ist das der sichere Tod für jede Aufgabe, selbst den oben genannten, was dessen Motivation anbetrifft. Es folgt Widerstand und Rückzug.

 

Gerade in der Arbeitswelt, wo viele Organisationen gut durchstrukturiert sind und vielleicht noch (altmodisch) viele Hierarchieebenen im Top-Down-Prinzip existieren, haben wir beste Voraussetzungen, dass die beruflichen Erfahrungen für einen INFJ zur Hölle auf Erden werden kann, falls dieser mitarbeitende INFJ nicht umfassende Freiheiten und das Vertrauen der eigenen Vorgesetzten genießt. Umso mehr Druck, Einschränkungen und Kontrolle von oben kommen, desto schlimmer wird es.

 

By the way: Viele Arbeitnehmende kennen  das sicherlich: Den Job den sie einmal gelernt haben, mögen sie grundsätzlich, aber die Konditionen, zu dem sie diesen Job heute ausführen sollen, verdirbt ihnen die Freude an der Arbeit.

 

Zielvorgaben (von oben) sind ja grundsätzlich nicht verkehrt. Aber sie müssen realistisch, dem Tempo und den Fähigkeiten des Mitarbeitenden angepasst sein. Die Qualität der Arbeit sollte möglichst auch nicht leiden. In der Praxis findet man leider immer häufiger das Gegenteil von guter, deutscher Wertarbeit, wie sie uns noch bis heute nachgesagt wird. Ein INFJ kann schnell selbst einen noch höheren Ehrgeiz entwickeln, wenn er / sie / sier in seiner vollen Kraft ungestört arbeiten kann & darf.

 

Du musst wissen, dass je nach Managementstil und Unternehmensphilosophie, Dein Vorgesetzter ebenfalls extrem von seinem Vorgesetzten unter Druck gesetzt worden sein kann oder seinen Jobanforderungen persönlich nicht genügt und daher aus seiner Unsicherheit oder gar Inkompetenz unnötigen Druck nach unten macht. Das greift heutzutage leider immer mehr um sich.

 

Der Aufbau von Tarifverträgen und das sowieso meist knappe Budget kann dafür sorgen, dass Deine Kompetenzen aufgrund Deiner Stellenbeschreibung laut Arbeitsvertrag genau eingegrenzt werden, damit Du nicht plötzlich - und berechtigt - höhere Gehaltsforderungen stellen kannst, weil Du mit der Zeit de facto die Stelle ausfüllst, die eine Gehaltsstufe über Dir ist, was nicht im Budget Deiner Abteilung liegt. Der Unterschied braucht bloß darin zu bestehen, ob Du Deine Tätigkeit selbstständig oder unter Anweisung / Aufsicht verrichtest. Sollten sich dann tatsächlich Menschen auf dieser höher dotierten Arbeitsstelle befinden, deren Job Du praktisch schon situativ mitmachst, könnten diese schnell in Panik geraten, wenn sie merken, dass sie eigentlich nicht mehr gebraucht werden oder sie sich ihrer Kompetenzen beraubt fühlen. Wann merkt das der Chef? Die Zeitbombe tickt...

Im Idealfall verläuft die Situation positiv, dass Du befördert wirst und der Mitarbeitende, dessen Stelle Du jetzt offiziell ausfüllst, ebenfalls befördert wird; Du ihm also einen Gefallen tust! Das geht aber nur mit kompetenten Mitarbeitenden!

 

Als INFJ hast Du entweder Dein Spezialgebiet, wo Dir keiner etwas vormachen kann oder Du arbeitest auf einem Posten und klinkst Dich irgendwo mit ein, falls jemand Hilfe braucht oder eine Zweitmeinung wünscht. Das heißt, dass sich Dein Arbeitseinsatz dynamisch entwickeln und auch verändern könnte. Viele INFJ wünschen sich einen abwechslungsreichen, vielseitigen Job, der sie fordert und nicht langweilt. Moderne Betriebsorganisationen können das leisten, sofern alle Mitarbeitenden und Vorgesetzten auch flexibel sind. Sonst kann es schnell zu Spannungen kommen. 

 

Wegen negativer Erfahrungen in einem rigide strukturierten Betrieb, ziehen viele INFJ eine selbstständige bzw. freiberufliche Berufslaufbahn zu Recht in Betracht, weil sie sich hier besser ausleben und fast alles selbst bestimmen können.

(c) Andrea  Piacquadio - Pexels.com
(c) Andrea Piacquadio - Pexels.com

Dem höheren Zweck verpflichtet

Die höchste Motivation für eine INFJ-Persönlichkeit ist es, wie schon gesagt, sich einem höheren Zweck zu verpflichten, der möglichst der Allgemeinheit gilt und hohen moralischen Standards gerecht wird. 

 

Jetzt schauen wir uns mal in der Arbeitswelt bzw. in der Wirtschaft um: Geht hier alles immer legal, ehrlich und mit rechten Dingen zu? Wie wir aus den Nachrichten und vielleicht auch aus eigener Erfahrung wissen: NEIN! Es wird überall betrogen, gelogen, manipuliert und getrickst, wo es geht. Gründe dafür sind (wieder) Druck, Angst, Inkompetenz, Korruption, Ressourcenknappheit...you name it!

 

Täte ein INFJ hier mitmachen? NIEMALS!!! Ein INFJ könnte so etwas niemals mit seinem Gewissen vereinbaren und auch nicht wirklich mitmachen. Das führt zur ultimativen Krise! In solchen Situationen täte ein INFJ zuerst kritisieren, protestieren und dann gegen dieses Missstand offen kämpfen, weil ein INFJ solche Ungerechtigkeiten und krummen Methoden nicht ertragen kann. Whistleblowing wäre höchstwahrscheinlich! Einfach kündigen und gehen ist weniger wahrscheinlich. Allerdings ist das Risiko für den Advokaten kämpfend starke Schäden zu erleiden oder zu sterben wahrscheinlicher. Wir sind eben Idealisten.

 

Lass uns etwas dafür tun, dass wir unsere (intrinsische) Motivation behalten.

(c) Nik - Unsplash-com
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Meine Motivation für Dich

(c) Oliver Triebel - INFJ Coaching
(c) Oliver Triebel - INFJ Coaching

Was ist Deine Motivation im Leben oder noch konkreter in Deinem beruflichen Leben?

 

Hast Du sie noch?

Brauchst Du noch etwas Motivation zur Auffrischung?

Oder hast Du Deine Motivation schon total verloren?

Befindest Du Dich etwa gerade im Krieg mit Deinem Boss?

 

Was ist Deine Vision, die Du wahr werden lassen möchtest?

 

Gerne unterhalte ich mich mit Dir in einem kostenlosen Orientierungsgespräch über Deine aktuellen Herausforderungen, Ziele und Vision, die Du in diese Welt bringen willst.

 

Vielleicht entwickelt sich ein Coachingauftrag daraus und wir machen Deine Vision wahr.

 

Ich freue mich auf Deine schriftliche Anfrage!

 

Dein Experte für mehr introvertierte Lebensqualität

Oliver

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