Wirst Du als INFJ oder jeden anderen Persönlichkeitstyp des Myers-Briggs-Type-Indicator (MBTI) geboren oder im Leben dazu gemacht?
Diese Frage habe ich schon häufiger gelesen. Heute möchte ich darauf eine Antwort geben. Zugrunde liegen meine Erfahrungen, meine Recherchen und meine Gespräche mit Klienten und anderen Menschen.
Die Antwort ist interessant und für mich nicht in Stein gemeißelt. Viel Spaß beim Lesen!
Das Leben formt den INFJ
Nach Gesprächen mit anderen INFJ-Persönlichkeiten und bezüglich meiner persönlichen Erfahrungen wurde mir einiges klar: Weil wir als seltener Persönlichkeitstyp oft so schlecht in die Norm der Allgemeinheit passen, sind Probleme fast immer vorprogrammiert. Dadurch kommen fast immer ähnliche Lebensgeschichten zustande, die sich mit Varianten immer wiederholen, wenn ich einen INFJ zu dessen Vergangenheit befrage:
- Du fühlst Dich fremd in der Welt, in der Du lebst
- für andere Menschen bist Du ein Sonderling
- Du wirst oft nicht verstanden - meist noch nicht einmal von Deinen Eltern
- Du hast nur wenige Freunde
- Du fühlst Dich meist verloren - manchmal auch einsam
Solche Ereignisse verstärken natürlich bestimmte Persönlichkeitsmerkmale eines INFJ und können im Übermaß auch zu negativen Ergebnissen führen wie
- Schuldgefühle
- Mangel an Selbstwertgefühl
- Orientierungslosigkeit im Leben
Durch diese häufige Entwicklungsphase kann schnell darauf geschlossen werden, dass Du zum INFJ gemacht wirst und nicht als solcher geboren wurdest.
INFJ werden als solche geboren
Sofern sich die Wissenschaft - genauer die Psychologie - mit den Persönlichkeitstypen des MBTI beschäftigt hat, ist man sich grundsätzlich einig, dass Du als INFJ oder anderer Persönlichkeitstyp des MBTI geboren wirst. Fairerweise muss ich dazu sagen, dass der MBTI innerhalb wissenschaftlicher Kreise durchaus als umstritten gilt, sich aber vielerorts durchgesetzt hat, wenn es um Klassifizierung von Persönlichkeiten geht, wie zum Beispiel in der Personalwirtschaft. Von meiner persönlichen Erfahrung aus, hat der Test des MBTI das passenste Ergebnis gebracht, dass ich jemals bei einem Persönlichkeitstest erreicht hatte. Und ich habe schon viele Persönlichkeitstests gemacht. Vielleicht ist es aber nur INFJ-bezogen? Denn C. G. Jung als auch die Erstellerinnen des MBTI waren / sind alles INFJ. SIe haben also ein System aus dem Blickwinkel eines INFJ erstellt und konnten ihren eigenen Persönlichkeitstyp natürlich am besten beschreiben. Wie gut die Definitionen auf andere Persönlichkeitstypen des MBTI zutreffen, kann ich leider (noch) nicht sagen.
Schaue ich auf meine Vergangenheit zurück, klingt es auch stimmig für mich, dass ich von Geburt an als INFJ zur Welt gekommen bin. Genauer gesagt als INFJ-A. Meine (Adoptiv-)Eltern haben mich dann T (turbulent) erzogen, mir viele ihrer Ängste übergeben und für deutliche Identitätskrisen und Persönlichkeitsstörungen gesorgt, aus denen ich mich heute größtenteils wieder freigeschaufelt habe. Jetzt bin ich wieder ein INFJ-A und meiner Selbst bewusst. Als ich mich 2019 zum ersten Mal mit dem MBTI getestet hatte, war ich ein Mischtyp INFJ-A / T. Nach den Erzählungen meiner leiblichen Geschwister ist es zumindest sehr wahrscheinlich, dass unsere leibliche Mutter auch ein INFJ gewesen sein könnte.
Was kann einen INFJ beeinflussen?
Gewiss bereiten sich heute Eltern bewusster darauf vor, wie sie ihre Kinder erziehen wollen. Auch in der Schule gibt es heute mehr Freiräume für Individualität und frühzeitige Talentförderung als im Vergleich vor einigen Jahrzehnten. Doch gesellschaftliche Normen, Erwartungen und Leistungsdruck sind trotzdem noch präsent in der heutigen Gesellschaft. Die staatliche Schule folgt leider immer noch dem grundsätzlichen Erziehungsmodel von vor über hundert Jahren, wo Kinder zu willigen, stromlinienförmigen Untertanen geformt werden, die in abhängigen Arbeitsverhältnissen der Wirtschaft dienen und Autoritäten nicht zu sehr hinterfragen sollen.
Neurobiologen wie Prof. Dr. Gerald Hüther sind seit Jahren die Vorreiter, die Erziehung unserer Kinder wieder auf Individualität, Verantwortungsbewusstsein, natürlicher Neugierde und Lernwillen aufzubauen, so wie es die Natur eigentlich vorsieht.
Falls Eltern selbst INFJ sind oder sie sich mit etwas Psychologie oder dem MBTI auskennen, bestehen gute Chancen, dass dem Kind zumindest im Elternhaus viele unangenehme Traumatisierungen und Frust erspart bleiben könnten. Das Zuhause wäre dann zumindest schon einmal ein sicherer Hafen. Mit anfänglicher Rückendeckung der Eltern und später erlernter Sozialkompetenz kommt ein gut geführtes Kind sicherlich besser im Leben zurecht und weiß, was er, sie oder sier will, als mit planlosen, überforderten Eltern, wo Probleme vorprogrammiert sind. Und das kann man den Eltern noch gar nicht mal richtig ankreiden, denn Eltern werden kann heutzutage jeder Mensch, ohne irgendeinen Fähigkeitsnachweis abgeben zu müssen. Im Zweifelsfall muss hauptsächlich das Geld stimmen.
Deine Entwicklung ist Wandel
Nach meinen bisherigen Gesprächen scheint es durchaus möglich zu sein, dass sich Dein MBTI-Persönlichkeitstyp während Deiner Persönlichkeitsentwicklung ändern kann. Ich schließe jetzt einmal Stimmungsschwankungen und Unehrlichkeiten beim Ausfüllen des MBTI-Tests aus. Du wechselst dann vom Untertyp T (turbulent) zu A (assertive), weil Du mit Deiner Lebenserfahrung ruhiger und gelassener wirst oder in einen anderen, ähnlichen Persönlichkeitstyp des MBTI. Persönlich halte ich das für durchaus möglich.
Weiter oben hatte ich ja beschrieben, dass ich Als INFJ praktisch von einem T zum A geworden bin, was viel Arbeit war. Daraus habe ich sogar ein Coachingprogramm entwickelt, dass Dich vom INFJ-T zum INFJ-A begleiten kann sowie eine Zielvorgabe für INFJ-A, die bei sich Sigma-Charakteristika entdeckt haben, die sie auf der Weiterentwicklung zu einem Sigma INFJ (außerhalb des MBTI) begleiten kann.
Es gibt sogar ein interessantes Buch von Dr. Benjamin Hardy, das die Typisierung von Persönlichkeiten sehr kritisch sieht, weil die Gefahr besteht, sich zu sehr engstirnig auf eine Definition einnorden lässt, anstatt geistig offen zu sein, um zu erkennen, dass Du grundsätzlich sein kannst, wer Du willst. Das ist auch eine der Schlussaffirmationen meines Coachingprogrammes Wer bin ich?
Natürlich kannst Du Dich in Deinem Leben weiterentwickeln und eines Tages Dinge tun, von denen Du vor wenigen Jahren nie zu träumen wagtest, weil Du Dich damals nicht aus Deiner Komfortzone gewagt hattest. Oder Du musstest zu einem bestimmten Krisenzeitpunkt einfach sehr stark sein, weil es keine andere Alternative für Dich gab, um zu überleben.
Trotz all diesen Möglichkeiten solltest Du Dich gut genug kennen lernen, um zu wissen, wie Dein Charakter, Deine Persönlichkeit und Deine Veranlagungen sind, damit Du eine solide Grundlage zur Erforschung Deiner aktuellen Identität hast, auf der Du aufbauen kannst. Für mich bietet der MBTI dazu eine gute Basis. Ob Du vom Persönlichkeitstyp bleibst, wer Du bist, von T nach A wanderst oder sich sogar Dein Persönlichkeitstyp ändert. Du bleibst ab jetzt am Ball!
Ich bringe Dich als INFJ in Form!
Ich hoffe, die Frage ist hiermit ausreichend beantwortet, ob Du von Geburt an INFJ bis oder nicht.
Schreibe mir gerne in die Kommentare, wie und ob sich Dein MBTI-Persönlichkeitstyp über die Jahre verändert hat oder nicht. Welche Erfahrungen hast Du mit der Treffsicherheit des MBTI-Tests gemacht?
Ich lade Dich zu einem kostenlosen Orientierungsgespräch ein, wo wir abklären können, welche Themen bei Dir zur Zeit aktuell sind, die wir in einem Coaching bearbeiten können. Dabei kann ich sehr individuell auf Deine Bedürfnisse eingehen. Mein Angebot deckt Coachingprogramme von Deiner Selbstfindungsphase bis in Deine berufliche Leistungsphase ab, wobei und wohin ich Dich begleiten kann.
Ich freue mich auf Deine Anfrage!
Dein INFJ-Coach
Oliver Triebel
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