Eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, ist eine gute Idee und nach der Privathaftpflicht wohl die wichtigste Versicherung, die Du haben solltest. Dein wichtigstes Wirtschaftsgut ist Deine Arbeitskraft, die nach einer Einschränkung oder gar einem Verlust Deiner Leistungsfähigkeit Deinen Lebensstandard massiv beeinträchtigen kann, wenn Du Dich nicht zusätzlich absicherst. Daher solltest Du gründlich prüfen, in welchem Umfang Du Dich zusätzlich absichern kannst und wie hoch Deine Risiken sind. Ein Beitrag von Jessica Thomas gibt Dir nähere Informationen.
Endstation Berufsunfähigkeit
Geld allein macht zwar nicht glücklich, aber es ermöglicht viele Dinge im Leben. Der Verlust der eigenen Arbeitskraft durch Krankheit, Unfall oder altersbedingten Kräfteverfall stellt einen gravierenden Einschnitt dar. Selbst bei mittelmäßig bezahlten Jobs kommt über die Jahre ein Einkommen in Millionenhöhe zusammen – vorausgesetzt, die Erwerbsbiografie verläuft wie geplant. Während sich Verluste durch einen großen Sachschaden durch erarbeitetes Geld kompensieren lassen, wenn auch mühsam und womöglich über lange Zeit, bedeutet Berufsunfähigkeit (BU) das endgültig Aus für die Einkommenserzielung aus eigener Kraft und damit auch für den gewohnten Lebensstandard. Trotz der drastischen Konsequenzen verdrängen viele der mehr als vierzig Millionen Berufstätigen in Deutschland dieses Risiko.
Der Staat hat sich zurückgezogen
Eine staatliche Absicherung des BU-Risikos gibt es seit 2001 praktisch nicht mehr, abgesehen von einigen Vertrauensschutz-Regelungen für Versicherte, die vor dem 2. Januar 1961 geboren wurden. Obwohl diese Reform der Sozialversicherung nun fast zwanzig Jahre zurückliegt, ist die dramatisch verminderte Absicherung in den Köpfen von Arbeitnehmern und Selbstständigen nicht präsent. Deshalb hier in aller Deutlichkeit: Die gesetzliche Rentenversicherung zahlt nur, wenn eine Erwerbsminderung bzw. Erwerbsunfähigkeit (EU) vorliegen. BU und EU sind aber zwei Paar Schuhe. Im ersten Fall geht es um den erlernten bzw. aktuell ausgeübten Beruf, im zweiten Fall um irgendeine Erwerbsarbeit. Wer noch für mindestens drei Stunden am Tag einer Arbeit nachgehen kann, egal ob sie seiner Qualifikation und seinem Status entspricht, ist nicht erwerbsunfähig und erhält deshalb auch keine volle Rente. Das Bild vom ehemaligen Generaldirektor in der Pförtnerloge trifft also nach dem Wortlaut des Sozialgesetzbuchs zu. Und selbst die volle Erwerbsminderungsrente ist zum Leben oft zu wenig, wenn der Versicherte noch jung ist und deshalb nur wenige Beitragsjahre vorweisen kann. Nur eine private Berufsunfähigkeitsversicherung schützt vor dem sozialen Abstieg.
Psychische Ursachen an erster Stelle
Zwar gelten Handwerker wie Fliesenleger und Dachdecker, aber auch Köche und Musiker, als besonders gefährdet. In einigen Berufen erreichen weit weniger als die Hälfte der Beschäftigten das reguläre Rentenalter. Spitzenreiter bei den Ursachen für Berufsunfähigkeit sind aber mittlerweile psychische Störungen: Burnout, Depression, Angststörungen, Alkoholmissbrauch. Der Anteil dieser und ähnlicher Erkrankungen an den BU-Ursachen liegt mittlerweile bei über dreißig Prozent. Davor sind auch Büroangestellte nicht gefeit, die dem Leistungsdruck und der Arbeitsverdichtung nicht mehr standhalten.
Einen guten, ersten Überblick über eine geeignete Berufsunfähigkeitsversicherung kannst Du Dir auf Testportalen wie 9Brands verschaffen.
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