Es gibt Menschen, die Wissen wie ein Schwamm aufsaugen können oder ein fotografisches Gedächtnis haben. Aber mal ehrlich: Die Mehrzahl der Menschen ist das nicht!
Gut lernen oder sich Lernstoff gut merken zu können, hängt gar nicht so sehr mit Intelligenz zusammen. Es ist vor allem das Ergebnis einer effiktiven Lerntechnik, die leider immer noch nicht in unseren Schulen oder auch oft nicht in der Erwachsenenbildung angewandt wird.
Dieser Beitrag soll Dir Möglichkeiten einer besseren Lerntechnik näher bringen.
neue Lernerlebnissse
Die meisten Bildungsanstalten sind heute immer noch weit von zielgruppengerechten Unterrichtsmethoden entfernt, obwohl sich schon viele Dinge seit dem ultimativen Frontalunterricht aus dem 19. Jahrhundert getan haben.
Lernen ist immer mehr Pflicht als Vergnügen und wird auch ebenso vermittelt: Am Fließband Lernstoff in sich hineinpauken, mehr oder minder gut geistig verdauen, um diesen dann zu regelmäßigen Lernkontrollen wieder zu erbrechen - normalerweise möglichst ohne Hinzugabe der eigenen Meinung. Ab dann wird unterrichterter Stoff als vorhandenes Wissen vorausgesetzt, obwohl der Schüler danach oft gar nicht mehr mit dem gerade durchgegangenen Stoff in Berührung kommt. Ob das Lernen Spaß macht oder nicht, ob der behandelte Stoff irgend einen nachvollziehbaren Bezug zu einer Anwendung im praktischen Leben hat, ist dem Schüler oft nicht klar. Und die Stoffmengen sind oft hoch, dass keine weitere Zeit zum Reflektieren des 'gelernten' Stoffes bleibt - sowie für Schüler noch für Lehrer. Wie soll das zu wirklich guten Lernergebnissen und dem echten Verständnis des Lernstoffes führen? Es muss doch irgendwie effektiver gehen können? ... Ja, das tut es!
Effektives Lernen im Kindesalter
„Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Leuchten entzündet werden.“
François Rabelais
Der Neurobiologe Prof. Dr. Gerald Hüther bringt es immer wieder sehr gut auf den Punkt, was für erfolgreiches Lernen - und zwar in JEDEM Alter - unabdingbar ist:
- Begeisterung & Spaß beim Lernen
- möglichst aus Eigeninitiative heraus lernen wollen
- für die aktuelle Lebenssituation relevant
- durch Interaktion von Mensch zu Mensch
Die sind die wichtigsten Grundlage für optimales Lernen. ...und wie oft finden wir diese Grundpfeiler des Lernens in der Schule, an der Uni oder in der Erwachsenenbildung erfüllt? Siehst Du: hier gibt es noch viel Nachholbedarf, was uns von der internationalen PISA-Studie immer wieder traurigerweise bestätigt wird.
Effektives Lernen im Jugendalter
Im Vorschulalter und im Grundschulalter saugen die Kinder schon aus natürlicher Neugierde heraus tonnenweise Wissen auf und bombardieren Erwachsene pausenlos mit Fragen. Sobald ein Kind aber im Klassenverband Probleme mit dem Lernstoff bekommt, ist es sehr vom Lehrer abhängig, diesem Kind anderes und für den Schüler am besten verständlich an den für sie oder ihn problematischen Stoff heranzuführen, ohne das das Kind zum Störfaktor in der Klasse wird. Genauso problematisch kann es werden, wenn ein Schulkind total unterfordert ist und vom Lehrer nicht richtig reagiert wird.
Leider aber wird in der Regel nicht auf einzelne Schüler Rücksicht genommen. Dazu gibt es zu viel Stoff, den der Lehrer in einer bestimmten Zeit vermittelt haben muss oder die Gefahr der Unruhe innerhalb der Klasse wird zu hoch, wenn sich der Lehrer zu häufig um den schwächsten Schüler kümmern muss.
Für sehr wichtig halte ich es auch, die Schüler medial auf mehreren Ebenen anzusprechen, weil jeder Mensch über mindestens einen bestimmten Kanal besonders gut Informationen aufnimmt. Kombiniere ich die Medien Hören, Sehen, Aufschreiben, Lesen und praktisches Ausführen miteinander, hole ich jeden Schüler irgendwo auf seinem besten Empfangskanal ab und vertiefe seine Lernerfahrung durch die Kombination mit den anderen Medien / Lernkanälen.
"Die meisten Leute sind mit ihrem Stand der Lesetechnik auf dem Niveau eines 12-jährigen stehen geblieben."
Jordan Harry
Die älteren Schulsemester und Studenten lernen ihren Stoff gerne nochmal nach dem Unterricht in Lerngruppen nach. So können stärkere Schüler, schwächere Schüler unterstützen. Lernstoff kann diskutiert und somit vertieft werden. Schüler oder Studenten können sich hier schon über individuelle Lerntechniken austauschen wie "Ich merke mir die Formel X mit folgender Eselsbrücke". Erfahrungsgemäß sind solche Lerngruppen recht effektiv, aber ein gezieltes Kennenlernen von (neuen) Lerntechniken findet hier nicht statt, damit jeder einzelne Teilnehmer sich lerntechnisch deutlich weiterentwickeln kann.
Menschen aus diesen Bevölkerungsgruppen sind seit ihrer Kindheit an das tägliche Lernen gewöhnt. Das ist deren Vorteil.
Wer später in der Arbeitswelt steht, wird deutlich weniger bis fast gar nichts mehr in Rahmen einer intensiven Fortbildung gezielt vermittelt bekommen. Viele Menschen sind heutzutage mit ihrem täglichen Arbeitspensum genug gestresst, um sich nach Feierabend noch mit Weiterbildung beschäftigen zu wollen. Das Gewohntsein, regelmäßig etwas hinzuzulernen, anstatt stets immer nur nach Schema F zu arbeiten und zu funktionieren, tritt dann meist stark in den Hintergrund. Eine Teilnehmerin an einer 2-jährigen Vollzeitweiterbildungsmaßnahme drückte es bei der Vorstellungsrunde so aus: "Ich genieße es nach langen Jahren im Beruf, endlich wieder etwas dazulernen zu dürfen."
Im folgenden Abschnitt stellen Referenten ihre persönlichen Lerntechniken zu bestimmten Themen vor, die Dich hoffentlich inspirieren und Dir helfen werden. Ich habe vier wichtige Lernbereiche / Themen ausgewählt:
- neue Sprachen lernen: Wie lerne ich eine neue Fremdsprache innerhalb von 6 Monaten
- Lernstoff konzentriert verarbeiten: Wie ich ein Buch innerhalb eines Tages auslese
- Umgang mit Zahlen: Eine Gedächtnistechnik, wie Du Dir viele Zahlen besser merken kannst
- Informationen behalten durch Visualisierung: Wie Du Dir mehr merken kannst durch Zeichnen
Effektives Lernen im Erwachsenenalter
Ich hoffe, Dich haben diese Techniken inspiriert, um effektiver mit Informationen umgehen zu können.
Mein Fazit zum effektiven Lernen für alle
Lernen muss für jeden Menschen im jeden Alter ein lebendiges Erlebnislernen mit möglichst allen Sinnen und allen Medien werden. Von Mensch zu Mensch für das tägliche Leben.
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