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Der Mythos Rumpfstabilität

Ein starker Rücken kennt keinen Schmerz

Rückenschmerzen ist das am weitesten verbreitete Leiden im Bewegungsapparat, die die Menschen in unserer modernen Industriegesellschaft kennen. 

 

Was bei Rückenschmerzen zu tun ist, weiß heute fast jeder, den man fragt: die Rückenmuskeln trainieren, damit der Rücken widerstandsfähiger wird und die Wirbelsäule geschützt ist. Aber ist das wirklich so?

 

Einige Wissenschaftler stellen diese Theorie schon seit Jahren in Frage und wollen dem Mythos von der Rumpfstabilität genauer auf den Grund gehen.

 

"Ein starker Rücken kennt keinen Schmerz" ist Quatsch!

'Ein starker Rücken kennt kein Schmerz' ist das Mantra und der bekannteste Werbeslogan, wenn es um den Kampf gegen Rückenschmerzen geht. Die Theorie geht davon aus, dass die komplette Rumpfmuskulatur - speziell Deine Rücken- und Bauchmuskulatur - durch zu wenig Belastung zu schwach geworden ist, um Deine Wirbelsäule ausreichend zu stützen und zu schützen, was zu Rückenschmerzen führt. 

 

Seit den Neunzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts breitete sich diese Theorie und Trainingsphilosophie aus, die die breite Unterstützung der Sportwissenschaftler hatte. Es entwickelte sich ein kompletter Zweig in der Fitnessindustrie, der sich auf das Training der Rumpfmuskulatur (Core Training) spezialisierte, um der Volkskrankheit Rückenschmerzen, die zu unzähligen Fehlzeiten am Arbeitsplatz, Frühverrentung und sogar vielen Selbstmorden führte, den Kampf anzusagen.

 

Trotz allem sind Rückenschmerzen heute - über 20 Jahre später - immer noch die häufigste Beschwerde im Muskelskelettbereich. Die Zahlen wurden sogar noch schlimmer! Selbst viele Sportler und Ärzte mussten wegen chronischer Rückenschmerzen ihre Karrieren vorzeitig beenden. Die gängigste, ärztliche Therapie bei Rückenschmerzen ist die Gabe von Schmerzmitteln. Irgend etwas muss hier also sehr schief laufen!
 

Nebenbei bemerkt: Rückenschmerzen können viele Ursachen haben. Nicht nur muskuläre. Diese sind erfahrungsgemäß nur am häufigsten.

 

Der australische Professor Peter O' Sullivan äußert sich kritisch zum Mythos Rumpftraining gegen Rückenschmerzen und schildert seine Beobachtungen aus seiner langjährigen Berufspraxis: (in englischer Sprache)

 

Den Rücken stärken...das gängige Synonym zur Schmerzprävention

Dieses Trainingsgerät ist die wichtigste Waffe des five Rücken und Gelenk Konzeptes seit vielen Jahren gegen Rückenschmerzen.
Dieses Trainingsgerät ist die wichtigste Waffe des five Rücken und Gelenk Konzeptes seit vielen Jahren gegen Rückenschmerzen.

Den Rücken stärken ist nach Prof. Peter O'Sulivan, Prof. Robert Schleip, Prof. Eyal Lederman, Walter Packi und immer mehr kritischen Medizinern NICHT das richtige Mittel, um sich vor Rückenschmerzen zu schützen. Die Rumpfmuskulatur wird sonst in die Unbeweglichkeit trainiert, übt so bald zu viel Druck auf die Wirbelsäule aus, und verursacht dadurch Rückenschmerzen. In der Praxis fühlt sich der Schmerzpatient zunächst besser. Später kommen aber die Rückenschmerzen wieder. 

Anstatt dessen müssen verspannte Muskeln entspannt, verkürzte Muskel wieder auf volle Länge gebracht und falsche Bewegungsmuster wie Schonhaltungen ausgelöst werden, bevor der Körper funktionell und im Ganzen wieder gekräftigt werden kann. In natürlichen, funktionellen Bewegungen, in ganzen Muskelketten denkend und nicht in isoliertem Muskeltraining an Maschinen; auch nicht mit muskelverkürzendem, sondern muskelverlängernden Übungen. Dann hast Du auch gute Chancen, nicht an Rückenschmerzen leiden zu müssen. Beweglichkeit ist Trumpf!

 

Der Expertentalk mit Dr. Dr. Homayun Gharavi und five-Geschäftsführer und Physiotherapeut Wolf Harwath bringt es nochmal kurz und genau auf den Punkt:

 

Einzelne Reha-Kliniken setzen den aktuellen Stand der Wissenschaft bereits konsequent am Schmerzpatienen um.
Einzelne Reha-Kliniken setzen den aktuellen Stand der Wissenschaft bereits konsequent am Schmerzpatienen um.

Zwei Fakten zum Schluss:

 

1. Der Boxweltmeister Vitali Klitischko wurde 2007 wegen eines Bandscheibenvorfalls operiert. An zu wenig Rumpfmuskulatur fehlt es Herrn Klitschko sicherlich nicht.

 

2. Bei einer Bandscheibenuntersuchung per Röntgen oder Ultraschall fällt auf, dass die Wirbelkörper fast immer ventral zusammengedrückt sind und die betroffene Bandscheibe dorsal zwischen den einzelnen Wirbelkörpern hinausgedrückt wird. Wo ist also die Verspannung? 

 

Zum Abschluss gibt es die Studien 'The myth of core stability' für Dich zum Herunterladen. Viel Spaß beim Lesen der wissenschaftlichen Fakten.

 

 

Download
Studie 'The myth of core stability' von Prof. Eyal Lederman für Dich zum Herunterladen
Diese Studie in englischer Sprache zeigt Dir, dass der Trainingsansatz zur starken Kräftigung der Rumpfmuskulatur bzw. der Rückenmuskulatur nicht dazu geeignet ist, Rückenschmerzen vorzubeugen oder diese zu lindern.
Studie The Myth of Core Stability.pdf
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