Das Thema Bargeldverbot geistert seit einigen Jahren immer wieder durch die Medien. In verschiedenen, europäischen Ländern gibt es bereits Bargeldlimits, mit denen maximal bar bezahlt werden darf.
Die Argumente von staatlichen Stellen zielen vor allem auf die Einschränkung von kriminellen Handlungen wie Steuerhinterziehung, Geldfälschung und Schwarzarbeit ab. Der Bevölkerung möchte man die Bargeldabschaffung mit dem Argument der Bequemlichkeit schmackhaft machen.
Ist das wirklich so einfach zu erklären oder sollten wir uns über andere Gründe berechtigte Gedanken machen?
Das geplante Bargeldverbot rückt näher...
Mit der Einführung des Euro 2002 gab es ein Novum zur Deutschen Mark: Es existierten keine 1000-Euro-Scheine!
Die Europäische Zentralbank (EZB) prüft seit Februar 2016 auch den 500-Euro-Schein abzuschaffen, was uns laut der Deutschen Bundesbank allerdings teuer zu stehen kommen würde (Kosten in 3-stelliger Millionenhöhe, die überwiegend vom deutschen Steuerzahler getragen werden würde). Darum ist die Deutsche Bundesbank gegen die Abschaffung des 500-Euro-Scheins. Der angebliche Grund der EZB ist die Bekämpfung von Schwarzgeldgeschäften. Fakt ist, dass Finanzkriminalität heuzutage überwiegens online stattfindet.
In den USA ist die höchste Banknote 100,- Dollar, die jetzt sogar ebenfalls von der Abschaffung bedroht ist. In den USA ist das Bezahlen von Kleinstbeträgen per Kreditkarte bereits gängig.
In verschiedenen europäischen Ländern existiert bereits ein Bargeldlimit, mit dem bezahlt werden darf, das sich im maximal 4-stelligen Bereich bewegt. Unser Finanzminister Wolfgang Schäuble denkt über ein Bargeldlimit von 5000,- Euro für Deutschland nach.
In verschiedenen öffentlichen Verkehrsbetrieben, zum Beispiel im London Underground, können seit wenigen Jahren Tickets nur noch bargeldlos gekauft werden oder es existieren aufladbare Chipkarten wie die Oyster Card in London.
Es verdichten sich Gerüchte, dass die EU zum Jahr 2018 sogar das komplette Bargeld abschaffen möchte. In vielen europäischen Ländern laufen bereits massive Anti-Bargeld-Campagnen. Besonders penetrant ist mir hier Schweden aufgefallen. So ist der Stand seit 2012 in der EU:
Hinter der neuen Technologie steckt ein riesiges Modernisierungs- und Geschäftspotenzial für die gesamte Welt - mit allen Chancen und Risiken! Dass von offizieller Seite so vehement damit argumentiert wird, man könne so angeblich vieler Straftaten Herr werden, halte ich nur für ein eher schwaches Argument. Dort wo Wege krimineller Machenschaften abgeschnitten werden, finden kriminelle Geister bestimmt neue Wege und neue Wirkungsfelder. Die digitale Kriminalität mit Hacking, Phishing und Manipulation hat schon stark um sich gegriffen und wird sich garantiert noch mehr ausweiten - insbesondere, wenn es offline keine Möglichkeiten mehr gibt. Die Überwachung des kompletten digitalen Zahlungsverkehrs trifft in erster Linie wieder die normalen Bürger und kleinen bis mittelständischen Unternehmer. Die Reichen und Großunternehmer werden, wie gehabt, von der neoliberalen Klientelpolitik verschont.
Der große Gewinner ist hier die datenverarbeitende Industrie, die unsere Daten an die verschiedensten Firmen weiter verkaufen - ob wir es wollen oder nicht. Der
theoretische Datenschutz wird dann alle Jahre wieder von einem Skandal erschüttert, wo sensible persönliche Daten bei Krankenkassen oder Telekommunikationsfirmen gehackt oder 'versehentlich' an
unberechtigte Leute oder an 'Unbekannt' gehen. Ob hier alles mit rechten Dingen zugeht, darf man ruhig anzweifeln, bevor nicht das Gegenteil klar erwiesen ist.
Wie es nach der Bargeldabschaffung weitergeht: RFID-Chip oder Debit-Card für jeden?
Wenn man den Leuten ins Portemonnaie schaut, sieht man oft eine schöne, bunte Sammlung an Kreditkarten, EC-Karten, Clubkarten, Tickets für öffentliche Verkehrsmittel, usw., die die Geldbörse dick und unhandlich machen. Wie wäre es da mit einer einigen Debit Card, wo alle Zahlungsvorgänge mit getätigt werden können und alle Guthaben gespeichert sind? Diese Idee steht bereits im Raum, wurde aber schon vor wenigen Jahren in der Praxis von einem anderen Gerät des alltäglichen Gebrauchs überholt: dem Mobiltelefon. Die Banking-App für die eigene Hausbank ist heute bei vielen Banken schon Standard. Verschiedene allgemeine Zahlungs-Apps drängen immer mehr auf den Markt und werden von vielen Menschen als praktisch angesehen.
Ob diese Zahlungs-Apps vom Mobiltelefon aus sicherheits- und datenschutztechnischer Sicht wirklich sicher sind?...Ich habe da so meine Zweifel. Eine Mobilfunkverbindung, eine NFC-Card (= Near Field Communication) oder ein Mobiltelefon können bestimmt leichter gehackt oder ausgelesen werden als ein PC zu Hause. Und zu Hause hatte ich schon den einen oder anderen (Dank guter Schutzsoftware erfolglosen) Versuch, sich meiner Daten zu bemächtigen. Darum lasse ich das mit dem Bezahlen über Mobiltelefon lieber!
Der RFID-Chip unter der Haut eines Menschen ist schon seit gut 10 Jahren im Alltag in Erprobung. Ob als Nofalldatenträger für Schwerkranke (England), als Einlasslegitimierung für Schließsysteme in Gebäuden (Schweden) oder für Stammgäste zum Bezahlen in der Nobeldisco (Spanien). Allgemein kennen wir Radio Frequency Identification nur eingenäht in Kleidungsstücken (was schon vor ein paar Jahren für medialen Unmut bei Datenschützern und Verbrauchern sorgte), als Armband für Patienten im Krankenhaus oder im Personalausweis.
Seit November 2010 befindet sich in den neu ausgegebenen Personalausweisen in Deutschland ein RFID-Chip mit den Personendaten des Inhabers, der angeblich sicher sein soll. Haustiere wie Pferde, Hunde und Katzen müssen seit 2009 einen RFID-Chip zur Kennzeichnung eingepflanzt bekommen. Auf der CeBit 2016 wurde der RFID Chip jetzt auch offiziell für Menschen vorgestellt und beworben. Die Bürger gehen mit diesem Gedanken, einen RFID-Chip unter der Haut zu tragen und damit zu bezahlen, sehr verschieden um: vom Ekel- bis Coolness-Faktor reicht die Reaktion. Auf einem etwa reiskorngroßen RFID-Chip können also viel mehr Daten und Funktionen als nur die eigenen Personalien gespeichert werden.
Claus Kleber ist übrigens Mitglied des europäischen Think Tanks Atlantikbrücke, der ein verlängerter Arm des US-amerikanischen Think Tanks 'Council of Foreign Relations' ist, der von David Rockefeller gegründet wurde und de facto einen sehr hohen Einfluss auf die US-amerikanische Regierung hat. David Rockefeller hat sich in der Vergangenheit klar dazu geäußert, dass er das Bargeld weltweit abschaffen möchte und jeder Erdenbürger mit einem RFID-Chip gekennzeichnet werden soll, worauf all seine Daten und auch seine Vermögensansprüche gespeichert sein werden.
Was vor Jahren noch als Verschwörungstheorie gebrandmarkt wurde, entwickelt sich bei Betrachtung der einzelnen Aktionen über die Jahre hinweg als sehr wahrscheinliche und düstere Zukunft für die Menschheit, wenn die Bürger nicht ganz klare Grenzen zu ziehen lernen. Dieser Angriff auf uns erfolgt sehr langfristig und auf vielen Ebenen. Zum Schluss werden wir für alle, die es wollen und können, total durchschaubar und jederzeit überwachbar - die totale Kontrolle. Der bequeme Weg ist eben nicht immer der beste Weg!
Ein Zeitsprung in das Jahr 2023
Wie zu erwarten, ist die Bargeldabschaffung seit 2016 weiter vorangeschritten. Insbesondere die COVID-19-Pandemie fungierte als effektiver Katalysator, um das Bargeld in vielen Ländern stark bis ganz zurück zu drängen. In einem anderen Blogartikel bin ich in einem Vorher-Nachher-Vergleich genauer auf diese Entwicklung eingegangen.
In Deutschland haben sich die Zahlungen mit Bargeld deutlich reduziert, sind aber im Vergleich zu anderen Ländern hoch. Langsam schwappt der Trend auch nach Deutschland über, dass verschiedene Gastronomie- oder Einzelhandelsketten die Annahme von Bargeld einfach verweigern. Wie ist das möglich, obwohl doch Bargeld das einzige, gesetzliche Zahlungsmittel in Deutschland ist, was eigentlich doch angenommen werden muss?
Das Schlüsselwort hier heißt Vertragsfreiheit. Wenn Dir ein Anbieter ein Geschäft unter Ausschluss der Nutzung von Bargeld anbietet und Du als Käufer es annimmst, ist es legal, weil es im gegenseitigen Einvernehmen stattfindet. Und das probieren bestimmte Unternehmer gerade am Markt aus!...wie weit sie damit gehen können.
Wer also verstanden hat, wie wichtig Bargeld für uns ist, müsste konsequenterweise solche Firmen boykottieren, um ein klaren Signal zu setzen. Dieser Aufwachtrend ist aber leider in Deutschland (noch) nicht zu erwarten, weil die Menschen en masse noch keine richtige Notsituation wie einen Blackout erlebt haben, wo sie mit ihren Kreditkarten oder ihren Mobilephones nichts mehr ausrichten könnten. Selbst die Bargeldautomaten funktionieren nicht mehr, weil die ja mit Strom betrieben werden. Also nochmal: Nur Bares ist Wahres!
Schweden ist ja als der große, europäische Vorreiter in Sachen Bargeldabschaffung seit Jahren führend. Hier melden sich langsam kritische Stimmen, dass das mit der Bargeldabschaffung vielleicht doch nicht ganz so toll gewesen war. Ich wünsche einen lehrreichen Aufwachprozess!
Pro Bargeldabschaffung
- über Bargeld werden auch viele Krankheitserreger verbreitet
- Banknoten können verbrennen
- Banknoten können gefälscht werden
- Bargeldproduktion ist ein Kostenfaktor (Drucken, Prägen & Lagerung)
- Kassenabschläge im Handel werden deutlich beschleunigt
- Physische Banküberfälle sind nicht mehr möglich
- Illegale Gelder können unkontrolliert fließen
- Geld kann viel leichter vor dem Finanzamt versteckt werden
Contra Bargeldabschaffung
- Die Zahl der Hackerangriffe insbesondere beim Onlinebanking ist in den vergangenen Jahren rasant angestiegen. Die Möglichkeit eines unhackbaren Kontos nicht.
- Speichermedien bzw. Konten für Giralgeld können beschädigt, zerstört, gelöscht oder gesperrt werden, dass dadurch ein Zugriff unmöglich wird. Du wärst dann im Extremfall zahlungsunfähig.
- Kreditkarten können verdeckt ausgelesen werden
- RFID-Chips können aus der Hand herausgeschnitten und dann ausgelesen werden
- mit einem abgetrennten Finger des Opfers ließe sich auch eine Zahlungslegitimation per Fingerabdruck via dessen Mobiltelefon durchführen
- Bargeldloser Zahlungsverkehr ist auch von außen potenziell komplett überwachbar
- nur Bargeld kann ich tatsächlich besitzen und tatsächlich darüber verfügen
- Bargeld ist in Deutschland das einzige gesetzliche Zahlungsmittel. Buchgeld ist nur ein Anspruch.
Aus meiner Sicht ist die Abschaffung des Bargeldes um ein vielfaches risikoreicher als die Beibehaltung des Bargeldes. Letztendlich
schränkt sie die Privatsphähre und die Handlungssouveränität des Einzelnen unverhältnismäßig ein.
Bargeld ist ein Stück gelebte Demokratie und persönliche Freiheit!
Nachtrag aus der Zukunft: 2019 steht die Strategie fest, wie man insbesondere in Deutschland den Menschen die Lust auf das Bargeld vermiesen möchte. Wie zu erwarten, geschieht dies mit psychlogischen Tricks aus den Medien und dem Dienstleistungsbereich sowie geplanten halblegalen bis illegalen Maßnahmen.
Erfahrungsgemäß werden sich die Menschen von der längerfristig geplanten, psychologischen Unterwanderung einlullen lassen, anstatt auf das geltende Recht zu
bestehen oder sogar zu klagen.
Finanzexperte Gerald Hörhan äußert sich im Interview über die Zurückdrängung des Bargeldes und dessen Ursachen.
Finanzexperte Ernst Wolff erklärt kurz und knapp, warum die Banken so viel an einer bargeldlosen Welt gelegen ist und was für sie die Zukunft planen.
Lieber Investment Punk, ich kann Deine Haltung voll und ganz nachvollziehen. Bloß wohin willst Du noch auswandern, wenn in Deutschland das Bargeld abgeschafft worden ist? Dann wurde in fast allen anderen Ländern zuvor schon das Bargeld abgeschafft! Deutschland ist noch eine der letzten Bastionen, die mehrheitlich am Bargeld festhalten. Welche Maßnahmen siehst Du als sinnvoll an, damit den Menschen die Bedeutung von Bargeld wieder bewusster wird?
Wenn Dir mein Beitrag gefallen hat, dann teile ihn mit Deinen Freunden und Kollegen, die diese Infos inspirieren könnten. Konstruktive Kommentare sind jederzeit erwünscht. Vielen Dank!
Kommentar schreiben