Am 23. Mai 2015 gingen zum vierten Mal wieder tausende Menschen weltweit auf die Straßen, um für gentechnikfreie Lebensmittel, Selbstbestimmung bei der eigenen Nahrungsmittelauswahl beim Einkauf,
Erhaltung der Saatgutvielfalt und den Erhalt nachhaltiger Landwirtschaft zu demonstrieren.
Wo diese Protestmärsche international auftraten, erregten sie in der Öffentlichkeit starkes Aufsehen. Aber reagierten die Medien dieses Jahr interessierter oder wurde der March Against Monsanto wieder von den vor allem großen Nachrichtensendern wieder konsequent ignoriert?
Was auf den Düsseldorfer Straßen und weltweit los war, kannst Du hier lesen.
Über die Risiken genetisch veränderter Lebensmittel habe ich mich in meinen Blogbeiträgen zum MAM I, MAM II und MAM III schon geäußert. Genau so wie zu dem Risiko, dass große Lebensmittelkonzerne die einstige Lebensmittelversorgung der Städte durch umliegende Landwirte zerstören und so immer mehr Kontrolle über die Nahrungsmittel und so auch die Bevölkerung erhalten.
Mit dem March Against Monsanto schauen wir hier in Europa, insbesondere in Deutschland, nur auf ein Szenario, dass uns mit den bevorstehenden Freihandelsabkommen TTIP und CETA droht. Dabei konsumieren wir schon seit Jahren genetisch manipulierte Lebensmittel...
Die uns bekannten genetischen Manipulationen in Deutschland sind, verglichen mit den genetischen Manipulationen von Monsanto, wirklich sehr moderat. Trotzdem haben wir dadurch schon erhebliche Gesundheitsprobleme! Dazu kommt, dass TTIP vorsieht, dass genetisch veränderte Lebensmittel nicht gekennzeichnet werden müssen. Das heißt, dass dem Konsumenten die Wahlmündigkeit von Anfang an entzogen wird!
March Against Monsanto in Düsseldorf 2015
So war die Stimmung beim March Against Monsanto in Düsseldorf 2015. Lass die Bilder einfach mal auf Dich wirken!
In den letzten Jahrzehnten wurde viel mit unserer Getreidesorte Nummer 1, dem Weizen, experimentiert, um diesen ertragsreicher und widerstandsfähiger zu machen. Seidem sich dieser Weizentyp am
Markt durchgesetzt hat, kam es immer mehr zu Weizenunverträglichkeiten bei vielen Menschen - ob erkannt oder unerkannt.
Viele Menschen wichen auf alternative Getreidesorten und glutenfreue Produkte aus. Dabei erwies sich, dass das Gluten nur bei einem kleinen Prozentsatz der Bevölkerung das Problem ist. Dr. David Permutter untersuchte die Wirkung des modernen Weizens auf den menschlichen Organismus in seinem Buch 'Dumm wie Brot' genauer. Eine sehr interessante Lektüre!
Die Düsseldorfer Kö - sehen und gesehen werden. Das gilt auch für den March Against Monsanto IV!
Gleich zum Auftakt des March Against Monsanto IV liefen wir zur besten Einkaufszeit über die Düsseldorfer Kö. Viele Passanten fotografierten uns oder ließen die Videokamera ihres Mobiltelefons
laufen. Für Aufmerksamkeit sorgten wir also genug. Mit unserem Slogan "Bürger lasst das Gaffen sein. Reiht Euch in die Demo ein!" gewannen wir auch den einen oder anderen Mitstreiter für uns.
Flyer zum MAM Duesseldorf wurden an Passanten verteilt.
Auf der Kö kam es auch zu unserer ersten Sitzblockade, die natürlich für weiteres Aufsehen und Zuhörer sorgte, weil unsere Sprecher den Passanten klar sagten, warum wir heute wieder auf die Straße gingen.
Der weitere Marsch führte an die Grenze des Hofgartens. Dann zogen wir am Steigenberger Parkhotel vorbei und schwenkten dann auf die Heinrich-Heine-Allee um. Nächster Halt: Rheinufer.
Über die Mühlenstraße liefen wir durch die Düsseldorfer Altstadt, an der Kunstakademie vorbei, zum Burgplatz. Auf der Rheinufer- promenade stoppten wir wieder für ein paar Minuten für einen
kurzen Vortrag an die umstehenden Passanten. Die Rheinuferpromenade war gut besucht, so dass uns auch hier wieder viel Aufmerksamkeit zu Teil wurde.
Hier konnte ich mir auch einen ersten Eindruck über die Teilnehmeranzahl machen. Am Ende des Zuges traf ich alte Bekannte von vorherigen MAMs wieder: die Düsseldorfer Straßenmusiker von 'Rhythms of Resistance'!
Bald setzten wir unseren Marsch durch die Carlstadt bis zum Carlsplatz fort, wo wir wieder unter den Augen vieler Passanten eine Sitzblockade abhielten und einen interessanten Vortrag geboten bekamen. Dann ging es weiter wieder in Richtung Königsallee und zurück zum Graf-Adolf-Platz.
March Against Monsanto 2015 weltweit
International war wieder mal mehr in den großen Städten beim March Against Monsanto los. Alternative Medien, vor allem im Internet, berichteten natürlich eher zum MAM IV. Die offiziellen, großen Leitmedien hielten sich am Tag danach wieder erwartungsgemäß bedeckt. Unangenehme Meldungen, auf die die Bevölkerung nicht aufmerksam werden soll, bleiben weiterhin unerwünscht! Größere Berichterstattungen erwarte ich, wie in den vergangenen Jahren auch, nicht.
Start- und Endpunkt des March Against Monsanto 2015 war diesmal der Graf-Adolf-Platz, wo wieder die beliebte Saatgutbörse, verschiedene Infostände zum MAM Düsseldorf, alternative Wohnprojekte
oder nachhaltige, ökölogische Landwirtschaft vorgestellt wurden. Eine gute Idee.
Vorträge, Gewinnspiele, Essensangebote und Musik rundeten das Programm am Düsseldorfer Graf-Adolf-Platz wieder perfekt ab.
Eine diesjährige Neuheit waren ökölogische, wasserfreie Toiletten für die Besucher des MAM IV.
Alles ist miteinander verbunden!
...das war das Motto des March Against Monsanto IV. Sehr passend, wie ich finde! Denn wenn Menschen versuchen, Gott zu spielen oder einfach nur geld- und machthungrig sind, hat das negative
Kosequenzen für alle: Menschen, Tiere, Natur...den gesamten Planeten!
Mein Fazit zu MAMDuesseldorf 2015:
Leider waren dieses Jahr nur halb so viele Teilnehmer dabei wie im Vorjahr anwesend. 450 bis 500 Teilnehmer wurden geschätzt. Gründe dafür waren sicherlich die Pfingstfeiertage, die viele Düsseldorfer zu einem Kurzurlaub verführt hatten, anstatt mit uns zu marschieren.
Ich finde es schade, dass immer noch nicht deutlich mehr Menschen die Wichtigkeit dieses großen Themas erkannt haben!
Der gut besuchte Christopher Street Day (CSD) marschierte kurz nach dem Start des MAM IV eine ähnliche Strecke durch Düsseldorf, der diesmal erfreulich viele Leute angezogen hatte, die sonst zum Teil sicher auch beim MAM IV mitgelaufen wären. Fast alle politischen Parteien, die letztes Jahr beim MAM III mitgelaufen waren (SPD, Linke, Grüne und Piraten) liefen diesmal beim CSD mit. Die Piraten tanzten als einzige politische Partei auf zwei Parties. Vielen Dank.
Vielen Dank an alle Teilnehmer, die Referenten, die Düsseldorfer Polizei und das tolle Orgateam um Olivia Tawiah! MAM IV in Düsseldorf war dieses Jahr weniger Masse, aber mit mindestens genauso
viel Klasse wie im Vorjahr. Wir bleiben am Ball!
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