In unserer Zivilisationsgesellschaft wird es allgemein akzeptiert und angenommen, dass im fortgeschrittenen Alter die Sehkraft nachlässt. Früher oder später muss eine Brille her. Menschen können auch von klein auf eine Sehschwäche haben oder durch schlechte Angewohnheiten 'sich die Augen verderben'.
Die meisten Probleme mit unserer Sehkraft entstehen heute, weil wir unsere Augen kaum noch im vollen Umfang nutzen - genau so wie bei unserem Bewegungsapparat. Als Resultat baut der Körper an allen Stellen ab, wo nicht regelmäßig Leistung abgerufen wird.
Probleme wie Altersweitsicht sind durch verschiedene Übungen vermeidbar oder zumindest verzögerbar. Dieses Bodybuilding für Ihre Augen, was teilweise eine Jahrhunderte alte Tradition hat, möchte ich Ihnen vorstellen, damit Sie in Zukunft den besseren Durchblick im Leben zu haben.
Als der Mensch früher noch in der freien Natur lebte, waren die Augen täglich den verschiedensten, ständig wechselnden Anforderungsmustern ausgesetzt.
Heute sitzen die meisten Kinder schon täglich oft länger als 2 Stunden vor ihrem PC, Videospielen oder mit dem Handy in der Hand und sind nur auf ein Feld von wenigen Quadratzentimentern auf kurzer Augendistanz fixiert. Später in der Schule wird es kaum besser. Die größte optische Herausforderung bleibt das Abschreiben vom Overheadprojektor. Als weiteres Extrem findet durch unsere Medien eine totale Reizüberflutung auf dieser kleinen Fläche für Ihre Augen statt.
Bei vielen Arbeitnehmern ist der PC ein unverzichtbarer Bestandteil des Arbeitsplatzes, an dem täglich mehr oder wenige Stunden verbracht werden.
Wer sich nicht mit einem Aufenthalt in der freien Natur, sportlichen Aktivitäten oder spielen auf dem Spielplatz regelmäßig Ausgleich verschafft und von Seiten der Eltern die Stunden vor dem PC klar eingeschränkt werden, schafft es von Kindesbeinen an, seine Augen regelmäßig muskulär zu unterfordern und bei elektronischen Medien mit Reizen zu überfordern.
Mit dem fortwährenden Gebrauch von Bildschirm und Tastatur bewegen wir uns nur in einer zweidimensionalen Welt. Beim klassischen Schreiben mit Papier und Stift haben wir noch die Augen-Hand-Koordination (Visuomotorik) , die Ihr Gehirn und Ihre Motorik auf jeden Fall mehr fordert. Bei fehlendem visuomotorischen Training drohen Lernschwächen und die Verschlechterung der Zusammenarbeit beider Gehirnhälften.
PC-Monitore gibt es ja angeblich in 'augenfreundlich' mit wenig Flimmern, aber wer einige Stunden vor einem Bildschirm sitzt, merkt zweifellos, wie anstrengend dies für seine Augen ist. Ohne Hintergrundbeleuchtung ist es für die Augen noch anstrengender.
Fakt ist und bleibt aber auch, dass wir auf unsere technischen Hilfsmittel wie PC und Mobiltelefon nicht verzichten möchten und auch nicht brauchen. Dafür sollten wir aber ausgleichend den damit verbundenen gesundheitlichen Risiken bzw. Degenerationsprozessen vorbeugen.
Unsere Augenmuskulatur kann unsere Augen in alle Richtungen bewegen und durch Veränderung des Krümmungswinkels der Augenlinse von nah auf weit und umgekehrt einstellen. Die Pupillen werden auch durch Muskeln verengt oder erweitert, um mehr oder weniger Licht in das Augeninnere einzulassen. Die visuellen Informationen werden über den austretenden Sehnerv an der Rückseite der Augen direkt ins Gehirn geleitet.
Außerhalb der Augen werden die Augenlider zum Schutz der Augen natürlich auch über Muskeln gesteuert.
Eine erste, gute Übung ist der Wechsel von Nah- und Fernsicht. Dazu suchen Sie sich einen Punkt oder Gegenstand, der nur wenige Zentimeter von Ihren Augen entfernt ist und konzentrieren sich 30 Sekunden darauf. In meinem Beispiel hier ist es ein Kugelschreiber, der vor mir auf dem Tisch liegt.
Danach suchen Sie sich einen möglichst weit entfernten Punkt, den Sie aber noch gut erkennen können. Darauf konzentrieren Sie sich ebenfalls 30 Sekunden. In meinem Beispiel ist es ein Schornstein, den ich beim Blick aus dem Fenster bei einen Haus in unserem Wohngebiet sehe.
Diesen Nah-Weit-Wechsel führen Sie zwei bis dreimal durch.
Als zweite Übung bewegen Sie Ihre Augen nacheinander in alle möglichen Richtungen, d. h.: nach oben, nach unten, nach links und nach rechts (siehe großes Bild oben). Zusätzlich können einmal versuchen, mit Ihren Augen Kreisbewegungen zu machen - also immer an den Augenrändern entlang. Wenn Sie das noch nicht genug fordert, können Sie versuchen, mit Ihren Augen eine liegende 8 zu beschreiben. Diese Bewegung unterstützt den Hemisphärenausgleich Ihrer beiden Gehirnhälften und macht Sie konzentrations- und aufnahmefähiger.
Diese Form des Augentrainings sind Standardübungen, die Sie im Yoga und Qi Gong wiederfinden werden. Die liegende-Acht-Bewegung wird in der Kinesiologie häufig angewandt.
Alle obigen Bewegungen können Sie noch unterstützen bzw. für sich in der Ausführung erleichtern, wenn Sie sich die Richtungen und Figuren mit Ihrem Finger vor Ihren Augen in der Luft vorzeichnen und mit Ihren Augen einfach Ihrem Finger folgen. Als Variante kann auch eine andere Person seinen Finger vor Ihnen bewegen und Ihre Augen müssen folgen. (Bild links)
Diese Variante ist dann besonders geeignet, wenn Sie Ihr peripheres Sehfeld bzw. Ihren kompletten Sehwinkel erkunden wollen. Der hinter Ihnen stehende Partner muss Acht geben, dass Ihr Kopf dabei gerade und exakt nach vorne ausgerichtet bleibt. Nur Ihre Augen dürfen sich bewegen.
Das Training der Augenbewegungen hoch / runter und links / rechts kann mit zwei Techniiken zusätzlich verstärkt werden:
Nachdem Sie beispielsweise aktiv nach oben geschaut haben, kommen Sie mit einem (sauberen) Finger unterhalb Ihres Auges und rollen mit leichtem Druck Ihren Augapfel noch ein wenig weiter nach oben, als Sie es durch die aktive Bewegungsansteuerung schaffen. Das dabei entstehende Gefühl darf aber nicht unangenehm oder gar schmerzhaft sein.
Eine weitere Steigerung, die Sie an diesen Schritt anschließen könnten, wäre bei halten des leichten Drucks Ihr Auge in der Dehnungsposition zu fixieren und dann für wenige Sekunden zu versuchen, Ihr Auge in die Gegenrichtung (hier wäre es nach unten) zu bewegen, um den Gegenspielermuskel isometrisch zu kräftigen bzw. kurzfristig zu ermüden, um dann ein zweites Mal zu versuchen, Ihr Auge noch etwas weiter nach oben in die Dehnung zu bringen; zuerst als passive Augenmuskulaturdehnung (mit dem Finger nachhelfen) und abschließend aktiv die Augenbewegung nach oben zu machen und für wenige Sekunden diese Position beibehalten. Diese Methode der von Roland Liebscher-Bracht entwickelten Engpassdehnung wird in der Bewegungslehre nach LNB unterrichtet und ist eine erweiterte Form der PNF-Dehnungsmethode (= Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation).
Es kommt nach dieser kompletten Sequenz einer Engpassdehnung in der Regel zu einer leichten Irritation der eigenen Sicht. Wenn Sie diese erweiterte Form des Augentrainings durchführen möchten und gut vertragen, sollten Sie konsequenterweise sich die Zeit nehmen, alle 4 Grundrichtungen abzuarbeiten.
Bei meiner Recherche fand ich heraus, dass es eine ganze Reihe Therapeuten, etc. gibt, die ganz klar davon abraten, in irgend einer Form Druck auf die Augäpfel auszuüben. Wie gesagt: Sie sollten es am besten selbst entscheiden und ausprobieren, wie Sie mit der erweiterten Variante klar kommen, Ihre Erfahrungen sammeln und es dann beibehalten oder lassen. Die Übungen als aktive Dehnung bzw. Training alleine haben sich langfristig als hilfreich erwiesen.
Ergänzend zur Abschlussübung (im folgenden Absatz) gäbe es auch hier die Möglichkeit, die Augäpfel leicht mit den Fingerkuppen zu massieren.
Als gute Abschlussübung zur Entspannung und Energetisierung Ihrer Augen reiben Sie bitte Ihre Handflächen gut 30 Sekunden kreisförmig gegeneinander und halten sie sie dann im Abstand von ca. 2 cm vor Ihren geschlossenen Augen für ebenfalls 30 Sekunden. Genießen Sie die angenehme Wärme, die auf Ihre Augen ausstömt. So regen Sie die Durchblutung in und um Ihre Augen an und entspannen Sie mental. Mit dieser Übung sollten Sie jede Session Ihres Augen-Body Building abschließen.
Mein Kollege H.-G. Teiner geht bei seinem Sehtraining noch einen Schritt weiter als ich und schult Sie in regelmäßigen Kursen in Aura-Sichtigkeit, also dem bioenergetischen Feld, das jedes Lebewesen umgibt und viele Informationen beinhaltet.
Sehr wichtig für die gute Funktion Ihres Gehirns und der Verbesserung Ihrer Konzentrationsfähigkeit ist es, dass Sie regelmäßig Ihr Büro oder Ihre Wohnung stoßlüften und sich am besten gleich noch vor der Tür die Beine vertreten. Das regelmäßige Trinken von stillem Wasser wirkt ebenfalls sehr regenerierend.
Mit diesem Übungsset halten Sie bei der Arbeit im Büro besser durch und bleiben leistungsfähiger. Ihre Augen bekommen so alle nötigen Reize, um länger fit und gesund zu bleiben.
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