· 

Vorschläge für einen neuen Arbeitsmarkt und eine neue Arbeitskultur

Arbeitslosigkeit ist eines der weltweit wichtigsten Themen in der moderenen Welt.
Arbeitslosigkeit ist eines der weltweit wichtigsten Themen in der moderenen Welt.

Die weltweite Entwicklung des Arbeitsmarktes innerhalb der letzten 30 Jahre ist besorgniserregend. Besonders seit den letzten paar Jahren steigt in vielen Ländern die Arbeitslosenquote stetig an und es scheint kaum Besserung in Sicht.

 

Welche Möglichkeiten und Alternativen haben wir hier, insbesondere in Deutschland, um wieder mehr Menschen eine sinnvolle Beschäftigung zu geben, von dessen Verdienst sie gut leben können und die Wirtschaft trotzdem floriert?

Vergangenheit

Heute macht ein Mitarbeiter oft das bis zu Dreifache an Arbeit wie vor 20 Jahren.
Heute macht ein Mitarbeiter oft das bis zu Dreifache an Arbeit wie vor 20 Jahren.

Wenn man in den Achziger Jahren schon gewusst hätte, wie die Arbeitsmarktsituation im kommenden Jahrtausend sein wird, hätten die Menschen damals weniger gejammert. Steigende Lohnnebenkosten und Lehrstellenknappheit hießen damals die Probleme. Diese Probleme haben wir heute noch mehr denn je. Damals war es nur der Anfang.

 

Die deutsche Wiedervereinigung brachte aufgrund massiver Fehlpolitik der Bundesregierung mehr Probleme als erforderlich mit sich. Die Bewohner der östlichen Bundesländer waren nach meiner Meinung zu Recht sauer. Plötzlich waren ostdeutsche Berufsabschlüsse nichts mehr Wert und die betreffenden Personen mit wenigen Jahren Berufserfahrung mussten Nachprüfungen ablegen, die in der Regel bestanden wurden, weil das Ausbildungsniveau in der ehemaligen DDR viel höher war, als in den westlichen Bundesländern. Absolut sträflich war die Auflösung des flächendeckenden Kinderbetreuungssytems, das allen Erwachsenen ermöglichte, einer Berufstätigkeit nachzugehen, was in der DDR Pflicht war (...dem entsprechend sinnfrei waren dort auch so manche Jobs.).

 

Mitte der Neunziger Jahre beobachtete ich den Trend, dass immer mehr Firmen immer mehr Abiturienten oder Abbrechern von Gymnasien als Auszubildende bevorzugten - auch in Berufszweigen, die sich klassisch früher nur an Haupt- und Realschülern orientiert hatten. Pickten sich die Firmen nur die "Rosinen" heraus oder ist die Qualität unserer schulischen Ausbildung so stark gefallen?

 

Zum Ende der Neunziger und den Anfang des neuen Jahrtausends erlebte ich eine starke Familienfeindlichkeit gegenüber Bewerbern, die schon eine Familie hatten und insbesondere gegenüber Alleinerziehenden. Es wurde immer üblicher, dass man jederzeit für den Arbeitgeber abrufbar sein sollte. Ein potenzieller Mitarbeiter, der / die Interessen des eigenen Kindes vor die Interessen des Arbeitgebers des Elternteils stellte, war für das Wunschbild des Arbeitgebers nicht kompatibel. Demographisch schlug sich dieser Trend deutlich nieder. Als dann 2001 der Anschlag auf die Twin Towers stattfand, hatten alle den perfekten Sündenbock mit Osama Bin Laden gefunden, um Zulagenkürzungen, mehr unbezahlte Überstunden, Einstellungsstopps oder Entlassungen zu rechtfertigen. Parallel dazu legten die amerikanischen Banker durch unrealistisch riskante und hohe Geldgeschäfte die Grundlage für einen Finanzcrash, der auch bald nach Europa überschwappen sollte. Die damalige Bundesregierung Schröder / Fischer sorgte mit ihrer Finanzmarktderegulierung dafür, dass der Finanzcrash auch bei uns problemlos Einzug halten konnte. Seither reden uns Politik und Medien permanent ein, dass wir eine Krise hätten. Angekommen ist diese gemachte Krise in Europa und in Deutschland allerdings erst ab 2008 und sickerte langsam durch. Am stärksten wurde dabei der Mittelstand geschwächt, der das Rückgrat unserer Gesellschaft bildet. Mittel- und Geringverdiener wurden mehr belastet und Spitzenverdiener entlastet. Das Ergebnis dieser perversen Politik ist ein deutlicher Anstieg der armen Menschen in Deutschland und ein großes Sterben kleiner Betriebe über die Jahre bis heute.

 

Mit der Einführung von ALG II aka HARTZ IV im Jahre 2005 sollte Arbeitslose, die über ein Jahr unbeschäftigt sind, unter dem Prinzip 'Fördern und Fordern' schnell wieder in den ersten Arbeitsmarkt (= eine Vollzeitbeschäftigung) eingegliedert werden. Das Fördern erfolgt in Form der Übernahme diverser Lebenshaltungskosten (Miete) und der Zahlung einen kleineren Betrages vorwiegend für Lebensmittel, so lange Sie keine zu hohen Geldrücklagen besitzen und somit nicht als bedürftig gelten. Insgesamt reicht die finanzielle Unterstützung des Staates nur zum Überleben, aber nicht um finanziell wirkliche Freiheiten zu haben. Zusätzlich werden durch eine sogenannte Eingliederungsvereinbarung die Bürgerrechte des Betroffenen teilweise und wider dem Grundgesetz eingeschränkt (Wahlort des Berufes, Reisefreiheit und Wahl des Wohnortes) sowie Lebenspartner, die Arbeit haben, zum finanziellen Bummerang für den Betroffenen werden lässt (Bedarfsgemeinschaft), weil dessen Einkünfte mit dem ALG II verrechnet werden. Besorgt sich der Arbeitslose auf Eigeninitiative einen niedrig bezahlten Job, wird er dafür bestraft, dass ihm die Einkünfte ab einem sehr geringfügigen Betrag schon mit dem ALG II verrechnet werden. Es kann auch passieren, dass Ihnen Ihr Arbeitsvermittler verbietet, solche geringfügigen Jobs zu verrichten, weil Sie ja zurück in den 1. Arbeitsmarkt (Vollzeitjob) sollen und ständig verfügbar sein müssen. Verdammtsein zur Passivität.

 

Das Fordern bestand in dem Verlangen, dass der Arbeitslose jedes Jobangebot annehmen müsse, dass ihm gemacht wird. Verhält sich der Arbeitssuchende nicht kooperativ, was im Ermessensspielraum des Sachbearbeiters liegt zu beurteilen, kann der Sachbearbeiter das ohnehin schon sehr knappe freie Geld, was dem Arbeitslosen monatlich ausgezahlt wird, in mehreren Stufen immer weiter kürzen. Nochmal zur Erinnerung: Von diesem frei verfügbaren Geld soll sich der Arbeitslose mit Lebensmitteln, Kleidung und Hygieneartikeln versorgen, was mit dem vollen Regelsatz schon grenzwertig ist. Über hochwertige frische und unbehandelte Lebensmittel möchte ich hier noch gar nicht reden! Die Kürzungszeiträume beziehen sich stets auf einen 3-monatigen Zeitraum, bis eine erneute Überprüfung der Verhältnisse geschieht. HARTZ IV stand & steht häufig als menschunwündig, nach meiner Meinung zu Recht, in der Kritik. Akademische Titel oder Berufsabschlüsse können nach einem Jahr Arbeitslosigkeit schnell nicht mehr das Papier wert sein, worauf sie gedruckt sind. In der Praxis gab und gibt es aber einige Betroffene, die sich mit diesem Schicksal abgefunden haben und innerlich resigniert haben...bis zum nicht seltenen Selbstmord.

 

Mal im Ernst liebe Arbeitgeber: Würden Sie jemanden für einen Job einstellen, für den diese Person kaum oder überqualifiziert ist, der ziemlich verzweifelt wirkt und vielleicht auch noch etwas streng riecht? Wahrscheinlich eher nicht! Außerdem möchten Sie als Arbeitgeber ihre vakanten Stellen doch möglichst langfristig besetzen und nicht riskieren, dass Ihnen Ihr Dr. rer. nat. Lagerarbeiter beim nächsten lukrativen Jobangebot wieder abhaut.

 

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es nur einen guten Weg aus der Arbeitslosigkeit gibt: selbst aktiv werden, das Gespräch mit potenziellen, interessanten Arbeitgebern suchen und sich ins Gespräch bringen - Stichwort: verdeckter Arbeitsmarkt. Die meisten Arbeitsstellen gehen 'unter der Hand' oder betriebsintern an den neuen Mitarbeiter. Was übrig bleibt, geht als Stellenanzeige raus.

 

Das ganze Konzept wird, um so länger es bei einer Person angewandt wird, immer fragwürdiger und ineffektiver. BMW machte vor ein paar Jahren eine gute Aktion und stellte ganz bewusst auch ältere Mitarbeiter ab 50+ ein. Persönlich reifere und erfahrene Menschen sind eine Bereicherung für jeden Betrieb oder jede Gemeinschaft. In Japan sind sie sogar die unabdingbare Grundlage für eine erfolgreiche Entwicklung und Zusammenarbeit im Leben.

 

Auf der anderen Seite stehen die Arbeitgeber, die Menschen mit längerer Arbeitslosigkeit oft nicht einstellen wollen oder nur unter der Bedingung einer staatlichen Subvention des Arbeitsplatzes. In der Regel landen Langzeitarbeitslose bei Zeitarbeitsfirmen, die sie nach Bedarf zu Niedriglöhnen an Firmen verleihen. Der Zeitarbeiter muss jederzeit verfügbar sein und hat so keine Chance, sich durch einen Zweitjob einen halbwegs normalen Lebensstandard zurückzuerobern.

 

Im Vergleich zu beispielsweise Nordeuropa pervertiert Deutschland die Zeitarbeit, die eigentlich eine Vermittlung von hochbezahlten Spezialisten auf Zeit ist, die sich sehr schnell in einer neuen Umgebung einarbeiten können und Engpässe damit sicher überbrücken.

 

Ich glaube, dass diese Zustände von vielen Firmen beabsichtigt sind, um Lohnkosten zu sparen und einen breiten Niedriglohnsektor zu etablieren, aus dem sie beliebig auswählen können. Der Gedanke der HARTZ IV Rechnung ging nicht auf, weil die Arbeitgeber eben nicht, wie ursprünglich geplant, nach einem halben Jahr Einarbeitung als 1-Euro-Jobber den Kandidaten in eine gutbezahlte Festanstellung übernehmen, sondern die Betroffenen ganz einfach in ihrer prekären Situation belassen. Der Staat griff bei diesem Missstand traurigerweise nicht durch; genauso wenig wie bei den unseriösen Machenschaften vieler Banken.

 

Gegenwart

Den Preis einer schlechten Arbeitsmarktpolitik und menschenfeindlicher Personalführung zahlt der einzelne Arbeitnehmer als erster.
Den Preis einer schlechten Arbeitsmarktpolitik und menschenfeindlicher Personalführung zahlt der einzelne Arbeitnehmer als erster.

Viele Arbeitgeber haben es geschafft, mit einem Minimum an Arbeitskräften, eine maximale Arbeitsleistung zu erreichen - auf Kosten der Arbeitnehmer. Arbeitsrechtliche Vorschriften oder Menschenrechte werden vielerorts und jetzt praktisch in allen Branchen ganz selbstverständlich gebrochen. Arbeitsgerichte urteilen im Zweifelsfall eher zu Gunsten des Arbeitgebers, anstatt sich hinter die schwächere Partei, den Arbeitnehmer zu stellen.

 

Es regiert die Angst vor dem Jobverlust. Und dafür nehmen die meisten Arbeitnehmer alles in Kauf, um ihren Job zu behalten. Aber die Zeiten der sicheren Arbeitsstellen oder gar der Lebensarbeitsstelle ist vorbei. Selbst einwandfreie Leistungen des Arbeitnehmers garantieren nicht den Erhalt des Arbeitsplatzes. Viele Arbeitnehmer wagen es nicht mehr, sich im Krankheitsfall sich krank zu melden, weil dies als Zeigen von Schwäche interpretiert werden könnte. Durch die ständige Berieselung der Medien wird immer wieder ganz klar gezeigt, was passiert, wenn man aus dem System fällt. Wenn Sie nicht sofort nach dem Jobverlust wieder irgendwo anders eine Stelle bekommen, sind Sie in der Regel für den sozialen Abstieg vorgemerkt.

 

Nach meinem Eindruck handelt es sich bei uns eher um eine künstlich gemachte Arbeitsstellenverknappung. Das gibt den Arbeitgebern die Möglichkeit, aus einer großen Anzahl von Bewerbern frei wählen zu können und die Konditionen zu diktieren. Der neue Niedriglohnsektor / Leiharbeitssektor / Outsourcingsektor wurde bewusst geschaffen, um risikofrei und situativ kalkulierbar Arbeitskräfte nutzen und wieder abstoßen zu können.

 

Als Grund wird in erster Linie der globale Konkurrenzdruck genannt. Aber die globale Konkurrenz hatte Deutschland vor Jahrzehnten auch schon und war trotz besserer Arbeits- und Gehaltsbedingungen weltweit voll konkurrenzfähig und ist bis heute Exportweltmeister.  

 

Weil ich in England mehrere deutsche Freunde hatte & habe, kann ich einen kleinen Vergleich zu Deutschland ziehen: Ja, in England wird von der Arbeitszeit her mehr gearbeitet, aber die Leute sind dabei und vor allem danach privat meist viel entspannter und stressfreier als in Deutschland. Es gibt im Zusammenleben und zusammen arbeiten - auch international - ein viel größeres Miteinander. Was macht Deutschland falsch?

 

In Deutschland gibt es jetzt Firmen, auch große Firmen, die verstanden haben, dass es so nicht weitergehen kann und darf...

Zukunft

Heute sind internationale Teams eine Selbstverständlichkeit in fast allen Branchen.
Heute sind internationale Teams eine Selbstverständlichkeit in fast allen Branchen.

Einige große Firmen, die finanziell gut situiert sind, bieten Ihnren Mitarbeitern verschiedene Angebote vom hauseigenem Fitnessstudio, Betriebspsychologen für Beratungen und Burnoutprävention, flexible Arbeitszeitmodelle, einen Betriebskindergarten und mehr. Das hebt natürlich die Attraktivität als Arbeitgeber und bindet die Mitarbeiter langfristig an den Betrieb.

 

Das Rückgrat unserer Wirtschaft sind aber nunmal unsere kleinen und mittelständischen Betriebe. Viele von ihnen sind nicht von einer großen, internationalen Konzernzentrale abhängig, die ihnen Vorschriften macht. So können und haben bereits Inhaber verschiedener mittelständischer Betriebe beschlossen, sich dem andauernd gepredigten Dogma des permanenten Wachstums und der permanenten Kostenkürzungen zu entziehen und ihr Augenmerk auf den Erhalt eines gesunden Betriebsergebnisses zu legen, bei dem es allen Beteiligten gut geht: Stabile Umsätze, Kosten unter Kontrolle, gut ausgelastete und nicht überlastete Mitarbeiter, faire Gehälter, die soziale Verantwortung als Arbeitgeber bewusst wahrnehmen, das Vorleben ethischer Firmenwerte und vor allem zufriedene Kunden. Ich würde mir wünschen, dass dieser Trend weiterhin Schule macht.  

 

Als Arbeitssuchender würde ich gezielt nach solchen Arbeitgebern ausschau halten, um ganz bewusst einen kleinen und feinen, regionalen Arbeitgeber zu haben und den Mittelstand sowie die heimische Region zu stärken. Beim Konsumverhalten rate ich ebenfalls zur bevorzugten Unterstützung regionaler Betriebe.

 

Mein Vorschlag wäre es auch, die tägliche Arbeitszeit eines Arbeitnehmers, bei einer hohen Arbeitslosenzahl wie heutzutage, von 8 auf 6 Stunden zu verkürzen und eine Vollzeitarbeitsstelle doppelt zu besetzen. Das heißt, ein Arbeitstag hat 12 Stunden und er wird von 2 Arbeitnehmern bewältigt. So könnten wir vielen Arbeitslosen wieder eine Arbeitsstelle geben, auch wenn sie dabei etwas weniger verdienen. Wie viele Stunden arbeiten Sie als Angestellter laut Vertrag und tatsächlich? Wie viele Ihrer Überstunden bekommen Sie davon vergütet? Es wäre besser so, als Arbeitslosengeld zu beziehen und die öffentlichen Haushalte zu belasten.

 

Trotz der Lobeshymnen an unser duales Berufsausbildungssystem finde ich, dass Deutschland ein Entwicklungsland in Sachen Berufsausbildung ist. Wer kennt die Geschichte nicht vom Azubi mit dem Einserabschluss, dem auf seiner ersten Arbeitsstelle nach der Ausbildung gesagt wird: "Ihnen brauchen wir ja nichts mehr zu erklären bei Ihrem Top-Zeugnis." Genau da liegt das Problem. Die duale Berufsausbildung vermittelt dem Auszubildenden eine große Menge an Wissen und Fertigkeiten, die der Azubi nach der Ausbildung oft kaum einsetzen kann oder noch nicht einsetzen darf. Dann fällt der Azubi meist in ein Loch, denn während seines Berufsalltags erhält der Berufsanfänger und auch später als Berufserfahrener oft nicht mehr den Input an neuem Wissen und Schulungen von seinem Arbeitgeber. Jetzt sind Sie auf sich und Ihren Geldbeutel gestellt, ob Sie sich Fortbildungsseminare oder gar eine Auszeit an einer Fachschule leisten können, um sich weiter zu bilden und Ihr Wissen up-to-date zu halten, was heutzutage einfach wichtig ist. Der Vorteil großer Betriebe ist, dass diese eher Fortbildungsmaßnahmen anbieten als kleinere Betriebe, die dafür "keine Zeit" haben. Bei einer Einarbeitung bei einem neuen Arbeitgeber kommt es sicherlich darauf an, wie gut Ihre Einarbeitung ist und damit Ihr Start im neuen Unternehmen ausfällt. Nicht selten ist es schon beim Job Interview ein Problem, wenn ein Bewerber beispielsweise ein bestimmtes Computerprogramm nicht beherrscht.

 

In den angloamerikanischen Ländern ist es üblich, dass es in vielen Firmen spezielle Trainingsprogramme gibt, die von Training Managern erstellt und durchgeführt werden, um den Mitarbeiter auf neue Aufgaben vorzubereiten oder um Wissen zu vertiefen. Sie kennen in der Regel dort kein duales Bildungsssystem. Das heißt, der Schulabgänger ohne Spezialwissen wird Schritt für Schritt in den Betrieb eingearbeitet und nach Leistungs- und Kenntnissstand eingesetzt. Schulungen finden regelmäßig im Arbeitsleben statt und sind im die Arbeitskultur fest integriert. Das macht den Mitarbeiter keineswegs zu einem schlechteren Mitarbeiter als den deutschen mit dualer Ausbildung. Diese im Arbeitsalltag intergrierte Trainingskultur, zusätzlich zum dualen Bildungssystem, täte uns in Deutschland sehr gut.

 

Abschließend habe ich noch einen Satz zum Thema Schulen: Schüler sollen in Zukunft nicht in ein Bildunsystem passen, sondern das Bildungssystem sollte sich an den einzelnen Schüler anpassen. Dann haben wir auch wieder Jugendliche und Heranwachsende, die von ihrer Bildung und ihrem Charakter die Reife besitzen, eine Ausbildung zu beginnen. Der Grundstein zum sozialen Bewusstsein und zum sozialen Verhalten muss in der Familie gelegt werden.

 

Einige Firmen haben schon Konsequenzen gezogen und schaffen gegenseitige, flexible Win-Win-Situationen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.
Einige Firmen haben schon Konsequenzen gezogen und schaffen gegenseitige, flexible Win-Win-Situationen für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Mitmenschen mit verschiedenen Handicaps oder bestimmten Talenten sollte ebenfalls mehr Platz im Arbeitsleben eingeräumt werden. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. 

 

Früher wurden Behinderte in der Regel in Behindertenwerkstätten abgeschoben, wo sie zu einem Hungerlohn Arbeit verrichteten. Heute müssen Arbeitsplätze und / oder Gebäude auf Verlangen behindertengerecht sein. Die Einstellung von Behinderten wird finanziell gefördert. Aber das könnte noch besser laufen. Vor allem muss die soziale Kompetenz von Kollegen und vor allem Führungskräften gesteigert werden und Unsicherheiten auf beiden Seiten abgebaut werden.

 

Kennen Sie die Geschichte vom Goldfisch, der als nutzlos bezeichnet wurde, weil er auf keinen Baum klettern konnte? So blind ist manchmal unsere Gesellschaft.

 

Das folgende Video gibt ein gutes Beispiel, wie Nachteile zum großen Vorteil werden können. 

Ja, Firmen sollen natürlich Profit machen und wirtschaftlich sein. Aber nach meiner Meinung hat jeder Arbeitgeber auch eine sehr hohe soziale Verantwortung gegenüber seinen Angestellten, ohne die er seine Firma nicht führen könnte. Dafür gibt der Firmeninhaber seinen Angestellten Ihr Gehalt, um (gut) (über)leben zu können. Dieser wichtigen Wechselwirkung sollten sich beide Seiten stets sehr bewusst sein. 

 

Ein Arbeitgeber, der sein Personal klug auswählt und dessen gesamtes Potenzial voll entfaltet und stets weiterentwickelt, wird sehr viel erreichen. 

 

Auf uns wartet noch eine viel spannendere, herausforderndere Zeit, die von uns viel Flexibilität, Umsicht und Wandlungsfähigkeit verlangen wird. 

 

Angstmacherei und Klammern an alte Zustände ist hier absolut kontraproduktiv!

Soll es doch stets zum Besten ALLER sein. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0