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Verhaltensauffällige Kinder (?)

Konzentrationsschwächen in der Schule
Konzentrationsschwächen in der Schule

In einer Zeit des permanenten Wandels und permanenter Neuerungen sind Erwachsene und Kinder heutzutage viel stärker körperlichen und psychischen Belastungen ausgesetzt als vor 20 oder 30 Jahren, wo die eigenen Lebensumstände noch viel kalkulierbarer waren als heute. Ergo müssen sich heute nicht nur Erwachsene sondern auch Kinder viel schneller an neue Situationen anpassen können. Kinder sind durch die allgegenwärtige Multi-Media-Welt permanent einem Überfluss an Reizen aller Art ausgeliefert. Oft fehlt es Kindern und Jugendlichen an Bewegung, weshalb die Anzahl der Übergewichtigen in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich angestiegen ist. Die meisten Stadtkinder haben keinen wirklichen Bezug zur Natur mehr. Entscheidungen im Kindesalter, wie zum Beispiel die Wahl des Kindergartens oder der Schule können schon die Weichen auf dem Weg des Lebens ins Erwachsenenalter deutlich beeinflussen. Es wird allgemein erwartet, dass man einfach funktioniert. Gesellschaftsdruck, häufige Überforderung und Anpassung für Kinder und Eltern sind oft sehr präsent.

 

 

Was bei vielen Erwachsenen oberflächlich funktioniert, weil sich Erwachsene stark auf ihren Verstand konzentrieren können und Emotionen beiseite schieben, ist für Kinder extrem schwer. Verdrängte Emotionen bei Erwachsenen schlagen langfristig auf den Körper um und fordern durch Krankheiten, Depressionen und Burnout ihren gnadenlosen Tribut. Bei Kindern brechen verdrängte Bedürfnisse viel schneller und spontaner wieder an die Oberfläche. Weil Kinder viel stärker in einer Gefühlswelt leben und aufgrund mangelnder sprachlicher Kommunikationsfähigkeit viel feinere ‚Antennen’ für ihr soziales Umfeld haben, fühlen und spiegeln sie weitgehend unbewusst die tatsächliche Stimmung in ihrem Umfeld und reagieren sofort auf kindungerechte Behandlung.

 

Die Quarks & Co. Ritalin Reportage stellt sich dem Thema:

 

Früher hätten die Großeltern gesagt, das Kind muss artig sein. Wie definiert sich ‚artig sein’? Leise sein, nicht herumhampeln, nichts anfassen und alle Anordnungen sofort befolgen. Entspricht dies der wahren Natur eines Kindes? Nein! Kinder haben einen natürlichen, starken Bewegungstrieb, um sich körperlich, motorisch und damit auch geistig schnell zu entwickeln. Kinder sind von Natur aus neugierig und wollen alles wissen. Die Jahre im Kleinkindesalter bis zur Schulreife legen ein äußerst wichtiges Fundament der körperlichen, motorischen, sozialen und geistigen Fähigkeiten. Das geforderte Verhalten also ist nicht artig, sondern abartig! Kinder an sich haben sich wenig verändert, dafür aber ihre Umwelt um so stärker.

 

Die Natur ist für ein Kind der schönste Abenteuerspielplatz!
Die Natur ist für ein Kind der schönste Abenteuerspielplatz!

Damals wie heute ist es grundlegend wichtig, dass Kinder, optimal durch ihre Eltern, positive Vorbilder und Führung erfahren, die sie für ihren Lebensweg in die eigene Selbstständigkeit gut vorbereiten. Kinder sind bereits kleine Persönlichkeiten, die sich bei liebevoller Förderung und altersgerechter Forderung optimal entwickeln können.

 

Den konservativen Erziehungsweg, der junge Menschen erst als vollwertig anerkennt, wenn sie etwas für die Gesellschaft geleistet haben, sprich im Berufsleben stehen, und sie vorher nicht ernst nimmt, halte ich für sehr kontraproduktiv für eine gesunde Persönlichkeitsentwicklung.

 

Die ärztliche Diagnose Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)

wird heutzutage immer häufiger gestellt. Hyperaktive Kinder oder Kinder mit Aufmerksamkeitsstörungen hat es schon immer gegeben. Viele von ihnen wurden berühmt wie zum Beispiel Mozart. In der Neuzeit wurden diese Symptome mit Therapien und Medikamenten behandelt. In den Neunziger Jahren wurde, mit starkem Anstieg dieser Diagnosen bei Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen, der Begriff Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) geprägt und die Pharmaindustrie begann sich auf diesen Markt gezielt einzustellen. Das Medikament Ritalin wurde massiv als einzige Lösung des Problems durch die Pharmalobby propagiert, obwohl Kritiker eine unzureichende Erforschung von Ritalin und die oft unter den Teppich gekehrten möglichen Nebenwirkungen bei längerer Einnahme beanstandeten. Es ist durch bestimmte Ärztevereinigungen geplant, Ritalin noch schneller bei noch mehr Diagnosen von weiteren Verhaltensauffälligkeiten verschreiben zu können als schon üblich.

Einen Bericht über mögliche Risiken von Ritalin finden Sie hier.

 

Verträglichere Alternativen, vor allem im naturheilkundlichen Bereich, werden von den Marktführern im Pharmabereich gezielt vom Markt verdrängt.

 

Kontrovers wird ebenfalls diskutiert, was Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) überhaupt ist. Eine interessante Interpretation abseits vom Mainstream finden Sie in diesem Film:

 

Es existieren bereits einige viel versprechende Therapieansätze, die ohne solche starken, medikamentösen Geschütze zurecht kommen. Das Thema regelmäßige Bewegung und Sport (= Bewegung und Sozialkompetenz erlernen) stufe ich in diesem Zusammenhang als äußerst wichtig ein.

 

In dieser herausfordernden Zeit ist es nicht wegdiskutierbar, dass wir am Ball bleiben müssen und nicht einfach hinschmeißen, wenn es uns am Tag zu viel wird. Aber wir müssen dabei immer unsere Gesundheit im Kopf behalten und dürfen uns nicht verheizen lassen. In extremen Fällen können Therapien und sorgfältig ausgewählte Medikamente temporär eine Lösung sein, um einen absolut nötigen Mindestleistungsstandard in einer Krise zu halten.


Sich regelmäßige Pausen am Tag zu schaffen und sich bewusst Zeit für sich, Lebenspartner und Familie zu nehmen, sind sehr wichtig im Leben, um leistungsfähig zu bleiben. Viele größere Arbeitgeber haben das Gott sei dank schon erkannt und achten auf die Live-Work-Balance ihrer Mitarbeiter und bieten Angebote zur Erhaltung der Gesundheit an. Doch es gibt noch viel zu tun. 

 

Ein intaktes Familienleben legt das beste Fundament für soziale Kompetenz im späteren Leben.
Ein intaktes Familienleben legt das beste Fundament für soziale Kompetenz im späteren Leben.

Eltern müssen ihren Kindern die Möglichkeit geben, eine echte und möglichst sorgenfreie Kindheit zu haben, ohne sie schon mit durchorganisierten Terminkalendern durch die Weltgeschichte zu hetzen und sich nur zu einem kurzen, stressigen Mittagessen oder Abendbrot zu sehen, wonach sich jeder schlimmstenfalls an seinen PC setzt und sich mit sich selbst beschäftigt.

 

Das wichtigste, was Kinder brauchen, ist die bedingungslose Liebe, Aufmerksamkeit und Anerkennung durch ihre Eltern. Mein Amazon-Buchtipp bringt mehr Stoff für Diskussionen.

 

 

 

Zum Abschluss gebe ich einen Ausblick auf Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)-Patienten, die erwachsen geworden sind, bewusst mit ihrer Krankheit umgehen und daraus sogar Stärken generieren konnten.

 

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